Bad Birnbach
Trotz Regens: Viel Programm beim Herbstmarkt

03.10.2022 | Stand 22.09.2023, 2:35 Uhr

Trotz des schlechten Wetters gab es auf dem Herbstmarkt ein breites Warenangebot, das der Birnbacher Einzelhandel mit dem verkaufsoffenen Sonntag noch erheblich erweiterte. −Foto: Gröll

Es war heuer kein Herbstmarkt wie jeder andere – das hatte mehrere erfreuliche Gründe, aber auch einen weniger schönen: Der ganze Sonntag war verregnet. Dennoch war viel geboten. Zahlreiche Fieranten kamen und der lokale Einzelhandel öffnete die Pforten. Einem Einkaufsbummel stand auch bei schlechtem Wetter nichts entgegen.

Die Direktvermarkter des Landkreises belegten ein eigenes "Viertel". Sie hatten mit dem Frühjahrsmarkt das 25-jährige Bestehen ihres Vereins eingeläutet, jetzt bliesen sie mit dem Herbstmarkt zum Endspurt. Bürgermeisterin Dagmar Feicht kam gleich in aller Früh zusammen mit Mostkönigin Laura Roll und besuchte die Stände. Gemeinsam marschierte man dann zum Artrium, denn dort war aufgebaut, was eigentlich entlang der Wege in der Streuobstwiese im Kurgebiet hätte sein sollen. Man entschied sich wegen des Regens, den Erlebnispfad "Kostbare Schätze retten" im Artrium einzurichten.

Josef Eichenseer, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen, begrüßte die Gäste. Lob gab es für Angela Dietz vom Kompetenzzentrum für Ernährung (Kern) und Lidwina Kainz von der Abteilung Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Pfarrkirchen. Die beiden hatten den Erlebnispfad, der Vorbild für ganz Bayern sein soll, ausgearbeitet. Außerdem war die Veranstaltung Schlusspunkt einer bayerischen Themenwoche.

Warum all das so wichtig ist, machte Ministerialrätin Marion Kratzmair vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten deutlich. Überall identifiziere man Verschwendung, von der Lagerung über die Produktion, vom Einzelhandel bis zum Verbraucher. Stv. Landrat Kurt Vallée empfahl die Streuobstwiese im Kurgebiet Bad Birnbachs nicht nur der Idylle wegen: "Streuobst schmeckt ganz anders, man sollte zugreifen". Dass dies in der besagten Streuobstwiese im Kurort erlaubt ist, betonte Bürgermeisterin Feicht. Dank des Pomologen Dr. Sebastian Grünwald und des Bündnisses für Streuobstwiesen mit Wolfra und dem Landkreis konnte man eine umfangreiche, standortgerechte Nachpflanzung vornehmen. Feicht dankte Lidwina Kainz und deren Studierenden für die Zusammenarbeit.

Angela Dietz von Kern lud dann zum Rundgang. An verschiedenen Stationen erfuhr man, wie viel Geld man sparen kann, wenn man Lebensmittel nicht wegschmeißt. Ein "kleiner Familienurlaub" komme da zusammen, rechnete Ina Beyer vor. Marianne Watzenberger vom Bund Naturschutz warb für das Gelbe Band, mit dem Eigentümer deutlich machen können: Hier darf gepflückt werden. Miriam Elsner von foodsharing Pfarrkirchen erläuterte, wie man Lebensmittel retten kann. Auch die Direktvermarkter durften mit Kostproben nicht fehlen. Pomologe Dr. Sebastian Grünwald hatte viel Wissenswertes zum Streuobst dabei. Derzeit gebe es nur noch rund 20 Prozent des ursprünglichen Streuobst-Bestandes, davon sei ein großer Teil überaltert, sagte er. Was man alles beispielsweise aus dem Streuobst machen kann, zeigten ehemalige Studierende der Hauswirtschaftsschule. Schließlich wurde auch noch die "Retter-Box" vorgestellt. Neben der Brotzeitdose sind in dieser enthalten: Spaghetti-Portionierer, Gemüsebürste, spezieller Aufbewahrungsbeutel für Brot, Anleitung für die Herstellung eines Bienenwachstuchs, MHD-Sheriff-Aufkleber für kurz vor dem Ablauf stehende Lebensmittel, Spielkartenset, Einkaufsblock und ein übersichtlicher Kühlschrankaufkleber zur besseren Lagerung.

− vg