Trostberg
Trostberger Unternehmer warten auf Wiedereröffnung

21.04.2020 | Stand 21.09.2023, 0:31 Uhr

Zur Zeit ist es ruhig im Biergarten der "Hex‘n Küch": Geschäftsführer Anton Schwaiger kann die Maßnahmen zwar nachvollziehen, erwartet jedoch drastische Konsequenzen für die Gastronomie. −Fotos: Plank

Noch ist es still in Trostberg. Die meisten Geschäfte sind geschlossen, in die Altstadt verirrt sich kaum jemand. Während die Beschränkungen für die Wirtschaft in anderen Bundesländern bereits gelockert wurden, öffnen die Geschäfte in Bayern erst nach und nach. Am Montag durften Gärtnereien, Bau- und Gartenmärkte öffnen. Buch-, Fahrrad und Autohändler sowie Geschäfte mit einer Ladenfläche unter 800 Quadratmetern ziehen erst nächste Woche nach. Einen Termin für die Wiedereröffnung der Gastronomie und von Geschäften mit größerer Verkaufsfläche gibt es derweil jedoch noch nicht.

Noch ist die Tür des "Trostberger Nähstüberl" in der Altstadt verschlossen. Kunden empfangen kann Geschäftsführerin Heidi Obersteiner nicht, nur Gesichtsmasken darf sie verkaufen. "In den Laden lasse ich aber noch niemanden", stellt sie klar. Stattdessen suchen sich die Kunden ihre Maske durch das Schaufenster aus, legen das Geld auf einen Stuhl vor der Tür und erhalten dann ihre Maske. "Ich habe vollstes Verständnis für die Maßnahmen und halte sie für richtig. Aber ich bin natürlich auch froh, wenn ich meinen Laden am Montag wieder aufmachen darf. Bis jetzt bin ich noch um die Runden gekommen, aber wenn es so weiter gegangen wäre, hätte ich ein großes Problem gehabt", erklärt die Geschäftsführerin.

Anton Schwaiger, Betreiber der "Hex’n-Küch" und des Hotels "Auf Wolke 8", hat wegen der Maßnahmen ebenfalls zu kämpfen. "Jeder Monat wirft uns um ein Jahr zurück", erzählt der Gastronom. Das bleibt auch für seine persönliche Zukunft nicht folgenlos. "Ich bin 65 Jahre alt, jetzt werde ich halt noch ein bisschen länger arbeiten müssen, bis ich in Rente gehe."

Trotzdem wirbt er um Verständnis für die Maßnahmen. "Die Leute, die das entscheiden müssen, tun mir fast leid. Ich sage immer, die Gesundheit geht vor – ich gehöre ja selbst zur Risikogruppe. Deshalb habe ich schon Verständnis für das alles", sagt Schwaiger. Eines ist für ihn jedoch klar: "Vor allem Gastronomen, die gerade erst anfangen, haben es gerade schwer. Ich glaube, da wird viel wegfallen. Die gastronomische Landschaft in der Region wird nächstes Jahr wahrscheinlich ganz anders aussehen", sinniert er. Davon nimmt er sich selbst nicht aus: "Wenn das noch zwei, drei Monate so weiter geht, kommen wir an unsere Grenzen."

− lpMehr dazu lesen Sie am Mittwoch, 22. April, in Ihrer Ausgabe des Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.