Berchtesgadener Land
Tourismus: Hoffnung auf die Zeit nach Corona

22.03.2020 | Stand 20.09.2023, 5:21 Uhr

Leere Tische am Jenner-Bergrestaurant, sonst ein touristischer Hotspot. Diese Situation wird in den nächsten Wochen wohl zum gewohnten Anblick. −Foto: Gerd Spranger

"Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im April" – ist optimistisch formuliert die Hoffnung auf einen Neuanfang nach der weltweiten Coronakrise, wie sie etwa das 4-Sterne-Hotel Edelweiß in Berchtesgaden auf ihrer Homepage formuliert. Verhalten optimistisch gibt sich ebenso Marcus Weisbecker von der Königssee-Schifffahrt. "Wir sind aktuell im Winterbetrieb und das ist die Zeit, in der wir unsere Schiffe für einen Sommer mit hohem Fahrbetrieb rüsten. Betroffen sind aktuell 80 Mitarbeiter, doch es gibt bei uns keine Kündigungen, der Betrieb läuft weiter." Allerdings hofft Prokurist Weisbecker, dass das Geschäft bis Mai wieder anläuft, denn sonst werde man über Kurzarbeit nachdenken müssen. Ganz ähnlich sieht die Situation im Alpen Congress Berchtesgaden aus. Seit 14. März ist es geschlossen und auch über Ostern hinaus sind alle Veranstaltungen abgesagt.

Bereits am 10. März warnte der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (BHG-Dehoga), dass die Auswirkungen der Coronakrise auf das bayerische Gastgewerbe existenzbedrohend sind, vor allem für kleinere Betriebe, "die bei einer extrem dünnen Liquiditätsdecke nur kurze Zeit überleben werden können", heißt es in der Pressemeldung.
Die Geschäftsführerin der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT), Dr. Brigitte Schlögl, benennt die aktuelle Lage: "Es ist eine Situation wie noch nie. In zwei Tagen ist das touristische Geschäft auf null gefahren worden. Stornierungen hat es zuvor bereits reichlich gegeben." Für die Zeit danach wird intensiv an Online-Kampagnen gearbeitet, Prognosen möchte Dr. Brigitte Schlögl keine geben. "Das wäre wie Kaffeesatz lesen, es weiß keiner, wie es weitergeht, was nach der Krise sein wird. Unsere Welt hat sich dann auf alle Fälle verändert." Im Bereich des Möglichen aber sieht sie, dass nach Ausgangssperren und Einschränkung der Reisefreiheit das Bedürfnis nach dem Naturerlebnis, nach Bewegung und Sport, nach gesellschaftlichem Leben wieder groß sein wird. Das lasse auch für den Tourismus hoffen.

− gsp