Bischofsmais/Oberbreitenau
Toter Luchs im Bayerwald gefunden - Polizei: "Tier wurde beschossen"

24.09.2019 | Stand 19.09.2023, 6:35 Uhr

Ein Unbekannter hat im Bayerischen Wald einen jungen Luchs angeschossen. Das Tier ist verhungert. −Symbolfoto: Simonis

Mitte Juli hatte ein Spaziergänger auf der Oberbreitenau (Gemeinde Bischofsmais/Landkreis Regen) einen toten Luchs gefunden. Wie die Polizei am Dienstagvormittag mitteilt, ist das Tier angeschossen worden. Wie die forensische Untersuchung ergeben habe, sei der Jungluchs so schwer verletzt gewesen, dass er sich nicht mehr ernähren konnte.

"Das Tier ist beschossen worden", sagte Polizei-Pressesprecher Günther Tomaschko auf PNP-Nachfrage. "Bei der Untersuchung des Tieres sind metallische Teilchen gefunden worden, die nachweislich von einer Schussverletzung stammen." Der Luchs, der aufgrund seines Alters nicht mehr an der Seite des Muttertiers unterwegs war, habe sich "in Folge der Verletzung nicht mehr alleine ernähren können".

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Das stark ausgezehrte weibliche Jungtier war nach dem Fund in einer Tierarztpraxis untersucht und geröntgt worden. Die Röntgenuntersuchung hatte zunächst keine Hinweise auf eine mögliche Todesursache ergeben, berichtet die Polizei. Erst die forensische Untersuchung - in Auftrag gegeben vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) - ergab, dass der Bewegungsapparat des Tieres irreversibel geschädigt war. Der Beschuss des Tiers wird auf den Zeitraum zwischen Oktober 2018 bis November 2018 datiert.

Tier hielt sich wohl im Großraum Viechtach auf

Nach Angaben der Polizei sei man erst jetzt an die Öffentlichkeit gegangen, weil man die Untersuchungen abwarten wollte. Damals war der Luchs etwa ein halbes Jahr alt. Wie aufgrund der bisherigen Ermittlungen mit den zuständigen Fachbehörden bekannt geworden ist, hielt sich der Jungluchs zu dieser Zeit hauptsächlich im Großraum Viechtach (Landkreis Regen) auf.

Polizei hofft auf Zeugen

Die Polizei Regen ermittelt nun in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf und dem LfU wegen Vergehen nach dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Bundesjagdgesetz. Dem unbekannten Täter drohen laut Polizei bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe. Wer Hinweise geben kann, soll sich unter Tel. 09921/9408-0 bei der PI Regen melden. Der Aufruf richtet sich insbesondere an Personen, die eigene Wahrnehmungen gemacht haben oder aus Erzählungen Hinweise geben können.

− luk/age