Nahe an der Grenze zu Bayern
Tote und Verletzte: Zug aus München in Tschechien verunglückt

04.08.2021 | Stand 04.08.2021, 11:01 Uhr

Einsatzkräfte stehen an einem entgleisten Waggon. Ein aus München kommender Expresszug ist in Tschechien mit einem Personenzug zusammengestoßen. Zwei Menschen seien bei dem Unglück ums Leben gekommen, berichtet die Agentur CTK. −Foto: Chaloupka Miroslav/CTK/dpa

Nach einem schweren Zugunglück im Südwesten Tschechiens laufen die Rettungsarbeiten. Mindestens zwei Menschen sind nach ersten Informationen ums Leben gekommen. Einer der Züge kam aus Deutschland.

Ein aus München kommender Expresszug ist in Tschechien mit einem Personenzug zusammengestoßen. Zwei Menschen seien bei dem Unglück ums Leben gekommen, berichtete die Agentur CTK am Mittwoch unter Berufung auf die Rettungskräfte. 38 Menschen seien verletzt worden, sieben von ihnen seien in einem kritischen Zustand. Dutzende Rettungskräfte und vier Hubschrauber waren vor Ort im Einsatz, um die verletzten Menschen zu versorgen und in Krankenhäuser zu bringen. Auch aus Deutschland und der Region kam Hilfe. So sind unter anderem Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes aus dem Landkreis Cham vor Ort. „Aufgrund der Nähe zur bayerischen Grenze wurden die Einheiten im Rahmen des grenzüberschreitenden Rettungsdienstes aktiv“, erklärt Pressesprecher Sohrab Taheri-Sohi in einer Pressemitteilung.



„Die Situation ist ernst, ich bin auf dem Weg zum Unglücksort“, teilte der tschechische Verkehrsminister Karel Havlicek mit. Der Expresszug München-Prag habe nach ersten Erkenntnissen bei Domazlice (Taus) nahe der deutschen Grenze ein Haltesignal überfahren. Er sei dann mit dem Nahverkehrszug, einem sogenannten RegioShark, kollidiert. Letzterer verkehrt auf der Strecke Pilsen (Plzen)-Domazlice.

Video: Schweres Zugunglück in Tschechien bereits vor einem Jahr:



Auf tschechischen Eisenbahnstrecken kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Sicherheitstechnik gilt vielerorts als veraltet. Die Regierung hat ein Modernisierungsprogramm auf den Weg gebracht. Erst vor einem Jahr waren im Erzgebirge nahe der deutschen Grenze zwei Züge frontal zusammengestoßen. Dabei waren zwei Menschen gestorben, darunter ein Deutscher.

− dpa