Traunstein
Tödliches Borna-Virus: So können sich Menschen davor schützen

15.01.2020 | Stand 21.09.2023, 3:27 Uhr

Wenn eine Hauskatze eine tote Maus nach Hause bringt, sollte man den Tierkörper mit Gummihandschuhen anfassen und dann in einer zugeknoteten Plastiktüte im Hausmüll entsorgen. −Foto: dpa

Dafür, dass es oft tödlich ist, ist das Borna-Virus recht wenig bekannt. Bisher. Wie jetzt Forscher festgestellt haben, starben in Deutschland seit 1995 mindestes 14 Menschen an einer Gehirnhautentzündung, die durch Borna-Virus verursacht wurde - zuletzt Ende 2019 ein elfjähriges Mädchen im Landkreis Mühldorf. "Am wichtigsten ist die Frage, wie kann ich mich schützen?", so der Leiter des Staatlichen Gesundheitsamts Traunstein, Dr. Wolfgang Krämer.

Die neuesten Erkenntnisse sind einer Studie zu verdanken, für die Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) und der Universität Regensburg Hirnproben von 56 Patienten aus Bayern untersucht hatten, bei denen zwischen 1999 und 2019 eine Hirnhautentzündung diagnostiziert worden war. "Dummerweise ist das Borna-Virus ein relativ aggressives, für das es derzeit keine spezifische Therapie gibt", so der Leiter des Gesundheitsamtes. Bis dato gebe es auch keine Meldepflicht. Diese soll ab März eingeführt werden.

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Als Überträger wurde die Feldspitzmaus identifiziert, wobei die Viren vermutlich über Speichel, Kot und Urin ausgeschieden werden. Die Feldspitzmaus komme in Deutschland in Gebieten vor, in denen auch die bisherigen Erkrankungen beim Menschen auftraten - dieses Risikogebiet umfasst weite Teile Bayerns, und damit auch den Landkreis Traunstein. Wer sich schützen will, sollte den Kontakt mit Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen vermeiden, so Krämer. Wenn zum Beispiel die Hauskatze eine tote Maus nach Hause bringt, den Tierkörper mit Gummihandschuhen anfassen, dann in einer zugeknoteten Plastiktüte im Hausmüll entsorgen. Die Fläche, wo die Maus gelegen hat, sollte mit Haushaltsreiniger geputzt werden. Andere Tiere als Spitzmäuse gelten als nicht-infektiös für Tier und Mensch. "Die Hauskatze kann gefahrlos gestreichelt werden", stellt der Mediziner klar.

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