Passau
Teures Heizöl: Experten raten trotzdem zum Tanken

25.05.2018 | Stand 21.09.2023, 2:09 Uhr

Günstiger wird das Heizöl in absehbarer Zeit nicht werden, sind sich die Fachleute sicher. Im Gegenteil. Der Preis für den Brennstoff könnte noch weiter klettern. So hat sich gestern auch das Feuerwehrgerätehaus in Haselbach für den nächsten Winter gerüstet. − Foto: zema-foto.de

Bei diesen fast schon sommerlichen Temperaturen denken viele eher an Abkühlung als an Heizung. Doch der nächste Winter kommt bestimmt und wer einen leeren Öltank hat, steht vor der bangen Frage: Jetzt vollfüllen, obwohl die Preise zu schwindelerregenden Höhenflügen angesetzt haben und das Öl so teuer wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr ist? Oder doch lieber pokern und abwarten, bis sich eine überraschende Preisdelle ankündigt?

Die PNP hat Heizöllieferanten im Passauer Raum gefragt,was sie raten. Die Antwort der Experten ist eindeutig: Nicht mehr warten, jetzt soviel tanken, damit man dem Winter gelassen entgegenblicken kann.

Johann Berger, Geschäftsführer der Firma Maier & Korduletsch Energie in Vilshofen/Passau, kann keine rosigen Aussichten geben. "Ich sehe keine große Entspannung in den nächsten Monaten. Denn es spielen verschiedene Faktoren zusammen, die das Rohöl teuer machen. Die OPEC hat die Förderkürzungen beschlossen und die Mitglieder halten sich daran, die Aufkündigung des Atomdeals mit dem Iran spielt eine Rolle, der starke Dollar im Vergleich zum Euro, die angekündigten Wirtschaftssanktionen von Donald Trump gegen Venezuela, die unsichere politische Lage in Italien, der starke innenpolitische Akzent von Donald Trump: All das macht das Rohöl teuer, das im Augenblick bei 77,5 Dollar pro Barrel angelangt ist." Zum Vergleich: Im Juni 2017 lag der Preis bei 45 Dollar. Maximilian Stümpfl, Einkäufer der Firma, erzählt, dass es noch gar nicht so lange her ist, da kostete das Barrel gerade mal 28 Dollar.

Dennoch: Geschäftsführer Johann Berger bezeichnet den aktuellen Ölpreis als "noch erträglich".

Auch Franz Rosenberger von der BayWa Energie Passau-Thyrnau glaubt nicht daran, dass das Rohöl mittel- und langfristig gesehen billiger wird. "Im Gegenteil", sagt er und verweist ebenfalls auf die weltpolitische Lage und den schwachen Euro.

Mehr dazu lesen Sie in der Passauer Ausgabe der PNP vom 26. Mai.