Schärding
Tanktourismus enorm: Tankstellen stocken Personal auf

14.03.2022 | Stand 14.03.2022, 21:54 Uhr

Der Diesel für sechs Schilling − das waren noch Zeiten: Karl Heinz Hell, Serviceleiter an einer Tankstelle an der Schärdinger Linzer Straße, versprüht mit einer alten Zapfsäule ein wenig Nostalgie.

Die Benzinpreise schnellen rasant in die Höhe, und wer kann, tankt "drent", wo es immer noch etwas billiger ist als "herent". Manche Tankstellen in der Grenzstadt Schärding wollen deshalb ihr Personal aufstocken.



Kein Wunder, wo der Tanktourismus enorm zugenommen hat. Denn der Preisunterschied macht sich im Geldbeutel durchaus bemerkbar: Kostete ein Liter Super am Montagnachmittag im Raum Passau zwischen 2,14 und 2,43 Euro, konnte man in Schärding um dieselbe Zeit für Preise zwischen 1,89 und 2,09 Euro tanken.

Autofahrer bis Altötting und Dingolfing

An den Schärdinger Tankstellen sind viele Passauer Kennzeichen aus Stadt und Land zu sehen, aber auch Autofahrer aus Mühldorf am Inn, Altötting oder dem Bayerischen Wald machen derzeit einen Ausflug nach Oberösterreich. Die Wirtschaft bei den Nachbarn freut’s doppelt, denn bei der Gelegenheit wird oft nicht nur getankt. "Wir verbinden den Tagesausflug nicht nur mit dem Tanken, sondern machen auch gleich den Lebensmitteleinkauf für die Woche hier", erzählt ein Altöttinger, der nach Dienstschluss ins Innviertel gestartet ist. Und so mancher Passauer geht zudem abends dann noch in der Barockstadt Essen oder flaniert entlang der Silberzeile.

Als der Diesel knapp eine Mark kostete

Ein bisschen Nostalgie versprüht Karl Heinz Hell, Serviceleiter einer Tankstelle an der Linzer Straße: Beim Anblick seiner alten Zapfsäule, wo der Preis noch in Schilling angeschrieben ist, kann man sich kaum vorstellen, dass der Liter Diesel mal sechs Schilling bzw. knapp eine Deutsche Mark gekostet hat.

− gru/rot