Mit dem Fortschreiten des Klimawandels steigt überall die Waldbrandgefahr – auch im Bayerischen Wald macht man sich Gedanken über ein Szenario, das lange unmöglich schien.
Noch macht sich Daniel Kraus keine großen Sorgen. Der 44-Jährige ist stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Neureichenau, der knapp 19.000 Hektar Staatswald in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Passau verwaltet. Wenn der Experte die Lage in den Krisengebieten im Mittelmeerraum analysiert, dann kommt er zu dem Schluss: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es bei uns zu einem Waldbrand wie in Südeuropa kommt."
Ganz ausschließen könne man Flammen, die auf mehreren 100 Hektar wüten, aber auch hier nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es in Zukunft zu so einem Szenario kommen könnte, steigt mit den Temperaturen. Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass der Klimawandel auch in nördlichen Gebieten zu lang anhaltenden Trocken- und Hitzeperioden führen wird. Entscheidend ist nach Angaben des Experten, wie viel brennbares Material im Unterstand des Waldes existiert. Denn nicht das Holz fängt zu brennen an, sondern die Nadeln und das Gras.