Obernzell/Untergriesbach
"Suchen ökologisch sinnvolle Lösung ohne Asphalt"

Märkte Untergriesbach und Obernzell äußern sich zu Streitfrage beim Radwegausbau an Bahngleisstrecke

11.03.2022 | Stand 21.09.2023, 2:25 Uhr

Eine mögliche Asphaltierung des Radwegabschnitts zwischen Obernzell und Untergriesbach ist auf viel Protest gestoßen. Man werde die Gestaltung des Radwegs sorgsam prüfen, erklären die beiden Marktgemeinden. −Foto: Markt Obernzell

Entsetzen und Ärger ausgelöst haben Pläne, den Radwegabschnitt zwischen Obernzell und Untergriesbach eventuell zu asphaltieren. Auch in Leserbriefen wandten sich Bürger gegen dieses Ansinnen.

In einer gemeinsamen Erklärung beschreiben die beiden Gemeinden Hintergründe zu den Konzepten für die Radwegentwicklung. Über die Frage des Aspaltierens der Strecke am ehemaligen Bahngleis sei noch keineswegs entschieden.

Verbindung zwischen Zipf und Gymnasium unstrittig

Zum Ablauf: Am 21. Februar habe der Marktrat Untergriesbach beschlossen, sich für die Aufnahme in Förderprogramme im Rahmen der "Radoffensive Klimaland Bayern" zu bewerben, heißt es in der Erklärung. Wie die PNP dann berichtete, hatte man zwei Projekte für das Auswahlverfahren vorgeschlagen. Das eine war ein Radweg zwischen dem Gymnasium Untergriesbach und Zipf, das andere war die Strecke von Obernzell über Untergriesbach in Richtung Wildenranna. Diese sollte aufgewertet werden.

Der Abschnitt zwischen Gymnasium und Zipf solle den Bereich Schaibing besser an den Hauptort Untergriesbach anbinden. Mit dem Gymnasium und der Mittelschule wolle der Markt auch den Schulweg mit dem Rad für viele Kinder möglich machen und sicherer gestalten. Diese Bewerbung würde von den Untergriesbacherinnen und Untergriesbachern sowie den Schulfamilien allgemein begrüßt.

Kritik kam aber aus Obernzell und Untergriesbach in Sachen "mögliche Asphaltierung" des Radwegabschnitts zwischen beiden Gemeinden entlang des ehemaligen Bahngleises. Sowohl im Rathaus Untergriesbach als auch im Rathaus Obernzell trugen Bürger große Bedenken vor. Die unnötige Versiegelung bringe höhere Geschwindigkeiten und damit Gefahren für alle Nutzer mit sich, hieß es. Immer wieder wurden auch negative Auswirkungen auf die Natur und das Landschaftsbild sowie den Erholungswert der Strecke angesprochen, im Fall einer Asphaltierung.

Viele Proteste gegen Asphaltierung

In beiden Rathäusern werden die Argumente sehr ernst genommen und in alle Entscheidungen zum künftigen Vorgehen einfließen, heißt es in der Erklärung. Die Problempunkte habe der Marktrat Untergriesbach bereits thematisiert.

Es handle sich bisher um nicht mehr als ein Vorabkonzept, schreiben die Verfasser, das das Aufwerten des gesamten Radweges zwischen Obernzell und Wildenranna umfasst. Wie die konkreten Ausbauvorgaben und Möglichkeiten letztendlich aussehen, müsse die Planung klären, "wenn eine Förderung konkret möglich ist", erklären die beiden Bürgermeister Hermann Duschl (Untergriesbach) und Ludwig Prügl gemeinsam. Ziel bleibe "eine möglichst gute Lösung zum Anbinden an den weiterführenden Radweg nach Passau". Ein wesentlicher Abschnitt in der Förderbewerbung sei dabei die bestehende Lücke im Radwegenetz zwischen Richtermühle und Grub.

Die letztliche Gestaltung der Teilabschnitte zwischen Obernzell und Untergriesbach sowie zwischen Grub und Wildenranna werde erst im Rahmen der Planung geklärt. "Und hier werden wir alle vorgetragenen Argumente einbeziehen", versichern beide Bürgermeister. Die Radoffensive Klimaland Bayern sei ein Klimaschutzprojekt. Entsprechend spiele Natur- und Landschaftsschutz eine große Rolle. Aus diesem Grund solle das Aufwerten dieser Radwegverbindung auf dem Bestand aufbauen. "Gemeinsam mit der Förderstelle soll möglichst eine alternative, ökologisch sinnvolle Lösung ohne Asphaltierung gefunden werden", heißt es in der Erklärung.

Natur und Landschaft wichtige Gesichtspunkte

Eine Entscheidung zur Aufnahme in mögliche Förderkulissen gebe es voraussichtlich erst Ende des ersten oder Anfang des zweiten Quartals 2022.

Im Fall einer positiven Rückmeldung würden die konkreten Planungen starten und Umsetzungskonzepte gesucht. "Ziel ist ein Aufwerten der Gesamtverbindung mit Blick auf Natur- und Landschaftsschutz sowie die Interessen aller Nutzer des Weges."