Well-Schwestern auf Tour
Stubnmusi, Schalk und Rage: "Abendlandler" der Wellküren

03.03.2019 | Stand 21.09.2023, 3:31 Uhr

Die Wellküren mit dem "Abendlandler" in der Passauer Redoute (v. r.): Während sich Moni aufregt, hält Bärbi Beruhigungs-Globuli bereit und Burgi sich einfach zurück. −Foto: Blachnik

Zwischen 50 und 70 Jahre sind die drei Schwestern Moni, Bärbi und Burgi Well alt. Ihre Pagenköpfe mögen ergraut sein, ihre schlanken Figuren gleichen jungen Mädels, aus Mimik und Mund entspringt ihnen noch immer herzerfrischender Schalk. Immer wieder ein amüsantes Erlebnis ist, wie die drei so unterschiedlichen Charaktere für unterhaltsame Kontraste und Fallhöhen sorgen. Auch im aktuellen Programm "Abendlandler" gibt Energiebündel Moni den Ton an. Dem setzt Bärbi mit wachsamen Augen ihr Heilwissen und mitgebrachte Globuli entgegen, die zurückhaltende Burgi mit ihrer feinen Sopranstimme das Bekenntnis, dass sie am besten im Vergessen ist.
Aus drei Spielarten gestalten die Schwestern ihr Programm: Dampf ablassen, besinnliche Stubnmusi und kabarettistisch aufbereitete Musik und Lieder. Für die erste Variante ist Monis laut katapultierendes Mundwerk zuständig, zum Beispiel wenn sie sich über Dobrindt und Söder in Rage wütet. Für die zweite Spielart musiziert das Trio bodenständig mit Harfe, Gitarre und Hackbrett, witzig ist dabei nur das gewählte Motto "Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes", kurz Stugida-Bewegung. Zur kabarettistischen Spielart der drei Multiinstrumentalistinnen gehören zum Beispiel ein gesungener "Monilog" über moderne Kommunikationsformen mit dem entnervten Refrain "I wui endlich mei Ruah!". Mit dieser Mixtour versprühen die drei bayerischen Frauen einen Charme, den man kaum anderweitig im Musikkabarett erleben kann.

Weitere Tourstationen sind u.a. 7.3.–9.3. München, 15.3. Aying, 11.5. Dorfen, 24.5. Haar, 4.6. Lappersdorf

Mehr zum Thema lesen Sie am 4. März im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.