Struck: "Kaserne soll einzigartiger Zoo werden"

Unternehmer öffnet beim "Rottaler Kasernen-Marsch" Türen der früheren Truppenunterkunft für Besucher

03.10.2019 | Stand 03.10.2019, 4:00 Uhr

Besucheransturm aufs Kirchhamer Kasernentor: Unternehmer Gustav Struck (l.) führte beim "Tag der offenen Tür" überraschend viele Besichtigungsgäste durch die früheren Truppenunterkünfte, in denen zahlreiche Tiere ganz im Sinne praktizierten Artenschutzes gehalten werden. −Foto: Nöbauer

Kirchham/Pocking. Die Besichtigung der ehemaligen Kirchhamer Rottalkaserne wurde zu einem regelrechten Publikumsrenner: Areal-Besitzer Gustav Struck öffnete am vergangenen Samstag im Rahmen des ersten "Rottaler Kasernen-Marsches" selbst die Türen der einstigen Truppenunterkünfte, deren aktuelle wie zukünftige Verwendung allseits auf großes Interesse stieß. Neben einer privaten Tierhaltung, in der mehrere gelernte Zootierpfleger, Landwirte und Mechaniker sowie einige Hilfstierpfleger samt weiterer Mitarbeiter beschäftigt sind, firmiert auf dem Kasernenareal auch noch die "Struck Aqua GmbH" als Familienfirma mit leitendem Geschäftsführer Gustav Struck senior und Prokurist Gustav Ingo Struck.
Die Gegenwart"Salopp gesagt vom Perlhuhn bis zum Tukan: Aktuell erfolgt eine private Tierhaltung mit Nutz- und einigen exotischen Tieren wie beispielsweise auch von Pater-David-Hirschen, Arassiris (gehörig zur Familie der Tukane), Liszt- und Goldkopflöwenaffen, Schwarzpinselohräffchen, Toulouser-Gänsen, Grünschwarz-Lories (Papageien) oder Dreifarben-Glanzstare, wobei mir der Artenschutz besonders am Herzen liegt", ging Gustav Ingo Struck ins zoologische Detail.
Aus diesem Grund sei die Waldstädter Tierhaltung auch in zwei "Europäischen Erhaltungszucht-Programmen" (EEP) samt einem Zuchtverband vertreten. Besonders bedrohte Zuchtarten bildeten dabei EEP-Tiere wie das Mesopotamische Damwild und die Vietnamsikas (asiatische Hirsche). Zu den "Genreservoir-Tieren" zählte der Firmen-Prokurist speziell "Lakenfelder Hühner" sowie die Ungarischen Steppenrinder. Das Waldstädter Unternehmen sei diesbezüglich als erster deutscher Rinderhalter dem Zuchtverband der Ungarischen Steppenrinder beigetreten.
Als "Außenposten für einige Tierarten" gehöre neben der ehemaligen Standort-Schießanlage in Hart (beim Bärenpark) auch der "Alte Horst" auf dem früheren Truppengelände zum Betriebsvorhaben. An beiden Orten seien derzeit auch Tiere wie die Ungarischen Steppenrinder, Axishirsche, Hirschziegenantilopen, Fallahella-Pferde oder Alpaka-Hengste untergebracht.
Zukunftsplan"Die Kaserne sollte nach meiner Vorstellung ein einzigartiger Zoo werden", erläuterte der Waldstädter Unternehmer gegenüber der PNP "laufende Planungen". Daraus resultieren solle letztlich nicht nur eine Begegnungsstätte mit Tieren, sondern vor allem auch eine Erholungsstätte für erwartete Besucher. Die künftige Einrichtung solle nach den Worten Gustav Ingo Strucks sowohl wissenschaftliche Arbeiten ermöglichen als auch bemüht sein, Wissen an Interessierte wie gerade Schulkinder zu vermitteln. Daneben solle aber auch das Artenschutzvorhaben noch weiter ausgebaut werden. "Eine grobe Zoo-Planung für den ersten Zoo-Abschnitt besteht bereits", beschrieb der Unternehmer den "gegenwärtigen Stand der Dinge rund ums Kirchhamer Kasernengelände".

− nö