Freilassing
Stirbt die Innenstadt? Rat sieht keine akute Not zu handeln

19.10.2019 | Stand 19.09.2023, 22:10 Uhr

Wie schlimm steht es um die Freilassinger Innenstadt? Während einige Stadträte dringenden Handlungsbedarf sehen, haben die geplanten Maßnahmen bei anderen nur geringe oder keine Priorität. −Foto: Franz Eder

Die Freilassinger Innenstadt kann und soll attraktiver werden – darüber sind sich die meisten Bürger und Entscheidungsträger wohl einig. Doch dabei, wie schnell welche Maßnahmen umgesetzt werden sollen, gehen die Meinungen weit auseinander. Nach Ansicht der Fraktion "Pro Freilassing" drängt die Zeit, so dass sie bei der Umgestaltung der Hauptstraße möglichst schnell in die Gänge kommen will. Ihr entsprechender Antrag wurde am Montagabend im Stadtrat behandelt. Das Rathaus sieht derzeit allerdings keinen Anlass, etwas an der eingeschlagenen Richtung – mit Maßnahmen ab 2023 – zu ändern, was letztlich auch von der deutlichen Mehrheit des Stadtrats unterstützt wurde.

Bettina Oestreich (FWG) meinte zur Intention des Antrags: "Ich kann dem nur zustimmen und finde ihn ganz hervorragend", schloss sie sich der Forderung nach konkreten Maßnahmen samt Zeitplan an. "Es geht darum, dass wir einfach mal ins Tun kommen, damit die Bürger etwas sehen." Keine Notwendigkeit dafür sah hingegen der fraktionslose Rat Fritz Braun. Er erinnerte an andere Baustellen, die eine höhere Priorität hätten. "Das ist viel wichtiger als die gut funktionierende Hauptstraße."Das wollte Wolfgang Hartmann (Grüne/Bürgerliste) so nicht stehen lassen: "Es ist erschreckend, dass manche Leute im Stadtrat immer noch nicht erkannt haben, was da los ist." Die Stadt hätte ein "Geschwindigkeitsproblem", was auch der barrierefreie Umbau des Bahnhofs bis 2024 zeige. "Die Innenstadt hält keine fünf Jahre mehr durch", verwies er auf den "Rückgang an Frequenz und Attraktivität".

"Was kann denn die Stadt machen, wenn sich ein Geschäft nicht mehr rentiert?", fragte wiederum Fritz Braun und verwies auf ähnliche Probleme in anderen Städten. Dem schloss sich Klaus Lastovka (CSU) an: Man mache sich Illusionen, wenn man die Probleme bei der Stadt suche. Nicht zuletzt durch das Internet hätten sich die Käuferwünsche und Bedürfnisse verändert. "Das werden wir nicht ändern. Es ist schön, dass wir etwas machen, aber damit werden wir die Innenstadt nicht retten."

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