Pfarrkirchen
Spendenaktion: 118.560 Euro für Klinik-Mitarbeiter

21.12.2021 | Stand 21.09.2023, 4:44 Uhr

Die Freude ist groß über die erfolgreiche Spendenaktion für Mitarbeiter der Rottal-Inn-Kliniken: (von links) Vorstand Bernd Hirtreiter, Pfarrkirchens Bürgermeister Wolfgang Beißmann, Initiator Wolfgang Oswald, stv. Personalratsvorsitzende Barbara Graber, Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Michael Fahmüller und Pflegedirektorin Stephanie Vogt. −Foto: Wanninger

Ein bisschen geliebäugelt hatte Wolfgang Oswald schon damit, dass die Summe vielleicht sechsstellig wird. Aber dass am Ende bei der Spendenaktion für die Mitarbeiter der Rottal-Inn-Kliniken sage und schreibe 118.560 Euro zusammengekommen sind, das freute ihn und alle seine Mitstreiter sehr.

Mit 50.000 Euro hatten Wolfgang Oswald mit seiner Stiftung, RMI Immobilien Pfarrkirchen sowie die Unternehmerfamilien Köppl (Eggenfelden), Stranzinger (Pfarrkirchen/Eggenfelden) und Wimmer (Pfarrkirchen/Postmünster) den Spendentopf zum Start ausgestattet. Ihr Ziel: Den von Corona und seinen Folgen besonders stark betroffenen Beschäftigten der Rottal-Kliniken ein Weihnachtsgeschenk zu machen. Und dieser Aufruf war erfolgreich. Weitere 68.560 Euro gingen in den letzten gut zwei Wochen auf dem Konto ein. Am Dienstag wurde im Landratsamt der symbolische Scheck übergeben.

Dank, Solidarität und Wertschätzung

Von einem "freudigen Ereignis" sprach Oswald und dankte allen, die diese Aktion unterstützt hatten. Es sei das Ergebnis vieler und nicht eines einzelnen. "Es gab größere und kleinere Spenden, aber alle sind gleich viel wert. Und alle sind ein Zeichen der Solidarität, der Wertschätzung und des Dankes an die Mitarbeiter der Rottal-Inn-Kliniken." Er selber werte das Ergebnis auch als Zeichen für die Zukunft, dass es in solchen und ähnlichen Situationen eine erhebliche Spendenbereitschaft im Landkreis gebe.

Es seien auch andere Berufsgruppen durch die Pandemie sehr belastet, so Oswald. Doch in den Kliniken stünden die Beschäftigten an der Front. Sie seien körperlich, zeitlich und auch hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheit außergewöhnlich gefordert. Deshalb freue er sich, dass für die besonders belasteten Mitarbeiter nun ein kleines Weihnachtsgeschenk möglich werde. Einen Wunsch an alle, die bedacht werden, hatte Oswald dann noch: "Geben Sie das Geld bitte im Landkreis aus, und nicht online."

Bernd Hirtreiter, Vorstand der Kliniken, bedankte sich herzlich für diese Unterstützung der Belegschaft. Der große Betrag sei das eine. Nicht minder wichtig sei das Signal, das damit verbunden ist, nämlich dass die Menschen in der Region hinter ihren Kliniken stehen. Es sei auch schon vor der Pandemie die Aufgabe gewesen, die Kliniken strukturell so aufzustellen, dass sie die Versorgung der Menschen sicherstellen können. Dies sei auch immer gelungen mit Ausnahme der 35 Verlegungen vor ein paar Wochen. Ohne diesen Schritt, hätten man ein "echtes Problem" gehabt, sagte Hirtreiter.

Wie er mitteilte, würden 437 Mitarbeiter in den Genuss eines Weihnachtsgeldes aus diesem Spendentopf kommen. Personalrat und Pflegedienstleitung hätten hier eine Bewertung vorgenommen, was keine leichte Aufgabe gewesen sei. Es sei eine besondere Belastung, wenn man in der kompletten Dienstzeit im Schutzanzug agieren müsse und auch immer Gefahr laufe, sich selbst anzustecken oder etwas mit nach Hause zu nehmen. Die 20 Prozent Zulage und diese Spendenaktion seien sicher eine zusätzliche Motivation.

"Das tut dem Miteinander gut"

Die Patienten seien in den Rottal-Inn-Kliniken rund um die Uhr gut versorgt, stellte deren Verwaltungsratsvorsitzender, Landrat Michael Fahmüller, heraus. Nicht zu vergessen sei, dass die Mitarbeiter angesichts des Besuchsverbots auch einen deutlichen Mehraufwand betreiben müssten, um die Angehörigen zu informieren und diesen ein Bild zu geben, wie es dem Verwandten gehe. Auch Fahmüller dankte den Initiatoren der Spendenaktion. "Wir sind seit März 2020 in diesem Modus. Und auch die Kliniken selbst sind nicht davon verschont, dass Mitarbeiter in Quarantäne oder krank sind. Das ist eine immense Herausforderung."

Pfarrkirchens Bürgermeister Wolfgang Beißmann unterstrich, dass diese Spendeninitiative nicht für Pfarrkirchen, Simbach oder Eggenfelden war, sondern eine Aktion des Landkreises gewesen sei. "Sie tut dem Miteinander gut und zeigt, dass man sich im Klinikverbund hilft." Dies sei ein positiver Nebeneffekt.

"Wir muten den Mitarbeitern viel zu", meinte Pflegedirektorin Stephanie Vogt. Oft kurzfristig würden sie zum Beispiel von Simbach nach Eggenfelden oder von Pfarrkirchen nach Eggenfelden gerufen, um in anderen Abteilungen mitzuarbeiten. "Aber sie sind motiviert und sich des Auftrags, den sie in der Region haben bewusst. Und dieses Miteinander kommt zurück. Wir fühlen uns unterstützt."