Der SPD-Gesundheitsexperte und Mediziner Karl Lauterbach würde gerne das Bundesgesundheitsministerium führen.
"Ich bin seit langer Zeit in diesem Bereich tätig, also wäre es eine Überraschung, wenn ich das grundsätzlich nicht machen wollte", sagte er am Mittwochabend in der Sendung "RTL Direkt". "Aber es gibt andere, die das können, es geht hier nicht um mich", fügte er hinzu.
Lauterbach bewertete es zugleich als positiv, dass das Gesundheitsressort in den Ampel-Verhandlungen der SPD zugeordnet wurde. "Wir sind eine sozialdemokratische Partei, da ist das ein wichtiger Bereich für uns."
Und zumindest die Netzwelt ist verbreitet der Meinung, Karl Lauterbach könnte für dieses Amt genau der Richtige sein. Unter dem Hashtag #wirwollenKarl plädieren unzählige Nutzer mit Tweets für Lauterbach als Gesundheitsminister.
Der profilierteste Gesundheitsexperte des Bundestages muss Gesundheitsminister werden. Er wird so dringend gebraucht. Kein VWL-Mann, sondern ein Mediziner ist jetzt dran.#wirwollenKarl — Kinderpsychiater Dierssen (@KJPGehrden) November 21, 2021
Ich will nur sagen, dass der eine Typ auf diesem Foto, der eine Maske trägt, geeignet ist, eindeutige öffentliche Kommunikation während einer Pandemie zu leisten.#wirwollenKarl pic.twitter.com/eUmZH41xu2 — Marina Weisband (@Afelia) November 24, 2021
Es ist unverantwortlich einen Gesundheitsexperten wie @Karl_Lauterbach in Zeiten der Pandemie nicht zum Gesundheitsminister zu nominieren #wirwollenKarl — Carsten Meß (@CarstenMess1) November 21, 2021
Sogar mit Reimen und Bildcollagen versuchen Internetuser zu überzeugen.
Der Karl, der Karl der #Lauterbach ist Profi vom Gesundheitsfach. Er zeigte sich stets reflektiert, auch dann wenn man ihn kritisiert. Deshalb versteh ich die Beschwerden, denn Karl sollte Minister werden. #wirwollenKarl — Reimwerker (@reimwerker) November 21, 2021
#wirwollenKarl weil... pic.twitter.com/GDD0vYQmUn — C. Future ��☠️ (@CFuture9) November 21, 2021
Und wie jede Bewegung gibt es auch hier eine Gegenbewegung. Unter dem Hashtag #wirwollenKarlnicht machen sich die ihrem Ärger Luft, die so gar nichts von Lauterbachs Gesundheitspolitik halten.
#wirwollenKarlnicht Karl Lauterbach ist der einzig wahre Prophet der Apokalypse. Ihm entkommt man nur, wenn man den Fernseher abschafft. — Markus Strunz (@marstru1984) November 25, 2021
ja, und das war (wie sagt Karl immer?) "sagen wir mal" ein riesen Fehler #wirwollenKarlNICHT — BBarti123 (@BBarti123) November 21, 2021
#wirwollenKarl ist nun wirklich das Endstadium des Stockholm-Syndroms. — EDDY (@Eddy_Bernayz) November 21, 2021
Besonderes Gewicht
Über das Amt entscheidet am Ende letztlich nicht Social Media, sondern die neue Ampel-Regierung. Klar ist: Inmitten der vierten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland kommt dem Gesundheitsministerium besonderes Gewicht zu. Bis die künftige Führung des aktuell von Jens Spahn (CDU) geleiteten Hauses feststeht, dauert es aber noch: Er werde sich in den nächsten Tagen "sehr intensiv an die Arbeit machen, eine hervorragende Besetzung der sozialdemokratischen Ressorts zustande zu bringen", hatte der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch gesagt.
In der künftigen Ampel-Regierung übernimmt die SPD neben dem Kanzleramt und dem Gesundheitsministerium auch die Ressorts Inneres und Heimat, Verteidigung, Arbeit und Soziales sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit. Hinzu kommt ein neu zugeschnittenes Bauministerium.
− afp/cpl