EM 2021
Spanien im Viertelfinale - Alles blickt auf England - Deutschland

28.06.2021 | Stand 21.09.2023, 6:05 Uhr

Spaniens Mikel Oyarzabal (r) feiert nach dem fünften Tor seiner Mannschaft. −Foto: dpa

Fußball-Deutschland blickt am Dienstag gebannt nach London auf den Achtelfinal-Kracher gegen England. Außerdem als fünftes Team erreichte am Montagabend Spanien das Viertelfinale.

"Wir wollen den nächsten Schritt machen", sagte Thomas Müller vor dem 198. Länderspiel Löws. Der Bayern-Profi erzielte zwei Tore beim 4:1 im WM-Achtelfinale 2010 gegen die Three Lions und kehrt nach seinen Knieproblemen in die Startelf zurück. Als fünftes Team nach Belgien, Dänemark, Tschechien und Italien erreichte am Montagabend Spanien das Viertelfinale. Der frühere Europameister gewann gegen Kroatien in einem spektakulären Achtelfinale 5:3 (3:3, 1:1) nach Verlängerung.



Zwar verspielte die Mannschaft von Trainer Luis Enrique in den Schlussminuten der regulären Spielzeit noch eine 3:1-Führung. Dank der Tore von Alvaro Morata in der 100. Minute und Mikel Oyarzabal (103.) gewann der Europameister von 2008 und 2012 aber noch. Ein denkwürdiger Patzer von Spaniens Torhüter Unai Simons führte zunächst zum bereits neunten Eigentor dieser EM durch Pedri (20. Minute). Pablo Sarabia (38.), César Azpilicuta (57.) und Ferrán Torres (77.) trafen dann für Spanien. Mislav Orsic (85.) und Mario Pasalic (90.+2) erzwangen im starken Endspurt der Kroaten die Verlängerung. Der dreimalige Europameister spielt nun am Freitag in St. Petersburg gegen den Sieger des Spiels Frankreich gegen Schweiz.

Für das deutsche Spiel in London zeichnet sich neben Müller nur eine weitere personelle Änderung ab. Leon Goretzka will nach zwei Joker-Einsätzen endlich von Anfang an loslegen und könnte für den angeschlagenen Ilkay Gündogan in die Mannschaft rücken. "Das Finale ist das Ziel", verkündete Senkrechtstarter Robin Gosens.

Wembley von Anfang an Sehnsuchtsort für Löw

Ein großer Kampf wird erwartet, womöglich ein 120-Minuten-Klassiker mit dem nervlichen Höhepunkt eines Elfmeter-Dramas Teil III - bei der WM 1990 in Turin und der EM 1996 ebenfalls in London gab es ein Happy-End für das deutsche Team. Wembley war für Löw von Anfang an der Sehnsuchtsort auf der letzten Mission seiner 15 Jahre als Bundestrainer, wo ihm Hansi Flick nach der EM nachfolgt - aber natürlich erst beim Finale am 11. Juli. Bis zu 45.000 hauptsächlich englische Fans werden ihr Team in London antreiben. Seit 55 Jahren haben die Three Lions bei großen Turnieren jedes dieser Alles-oder-Nichts-Spiele gegen Deutschland verloren.

Derweil wollen die Engländer in ihrem Fußball-Heiligtum Wembley einem ihrer schwärzesten Kapitel endlich ein Ende setzen. "Diese Mannschaft kann mit diesem Spiel Geschichte schreiben und den Menschen für die Zukunft Erinnerungen an Duelle zwischen Deutschland und England mitgeben, die anders sind als die, mit denen sie in den letzten Tagen überflutet worden sind", so Trainer Gareth Southgate.

− dpa