"Corona fräst sich durchs Land"
Söder warnt vor wieder stark ansteigenden Corona-Zahlen

16.03.2021 | Stand 22.09.2023, 1:39 Uhr

Markus Söder. −Foto: Peter Kneffel/dpa

Die Inzidenzzahlen in Bayern steigen – und zwar spürbar: Während die Zahl der Landkreise und kreisfreien Städte mit niedrigen Werten sinkt, steigt die Zahl derer mit hohen Werten wieder.

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"Corona fräst sich von Ost nach West durchs Land", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gestern nach der Kabinettssitzung. Er spielt damit an auf die Regionen entlang der Grenze zum Hochrisikogebiet Tschechien, wo die Werte nie richtig niedrig waren. Was vermutlich durch Tschechien-Pendler als Eintragung ins Land kam, betrifft heute längst nicht mehr nur den Grenzraum, auch im Rest Bayerns gehen die Neuinfektionszahlen langsam wieder hoch. 60 Prozent macht dabei die britische Mutation mittlerweile aus.



Es sei "ein Wettlauf mit der Zeit und ein Wettlauf mit der Geduld", sagte Söder gestern, und: "Schwierige Wochen kommen auf uns zu." Denn einerseits dürfe der Lockdown nicht die einzige Perspektive sein, aber klar sei auch, dass die Infektionszahlen keine weiteren Lockerungen hergäben. Perspektiven täten sich keinesfalls für Ostern auf, so Söder, optimistisch sei er aber für Pfingsten und den Sommer.

Bisher 1,6 Millionen Impfungen in Bayern

Das einzige, das wirklich helfe, sei Impfen. 1,6 Millionen Impfungen habe es in Bayern bisher gegeben, das sei im Bundesvergleich ziemlich gut. Und es zeige sich, dass es tatsächlich deutlich weniger Erkrankungen bei den bereits geimpften Älteren gebe.

Deshalb müssten nun die Hausärzte und dann auch die Betriebsärzte verstärkt einbezogen und dabei von Bürokratie entlastet werden. Der Stopp bei Astrazeneca freilich sei ein Rückschlag. "Impfen gegen Mortalität und Impfen für Mobilität" sei die Lösung. Deshalb werde in den ostbayerischen Grenzregionen auch verstärkt und breiter als in den Impfprioritäten vorgesehen geimpft – um so einen Riegel an der Grenze zu Tschechien zu schaffen und damit auch das restliche Land besser zu schützen.

Eine klare Mahnung richtete Söder angesichts der aktuellen Probleme bei der Impfstoffversorgungen an Berlin: Er hoffe, dass man sich dort bereits Gedanken mache über die Impfstoffe für das kommende Jahr – Deutschland dürfe für die Vakzine gegen die erwartbaren Mutationen nicht wieder alleine auf die EU setzen.