Dieses Buch hat Gewicht. Nicht nur, weil der opulente Band tatsächlich etliche Kilos auf die Wage bringt, sondern weil er einen herrlichen Überblick über die Mannigfaltigkeit bayerischer Spielstätten gibt: Unter dem Titel "Theater in Bayern" hat Herausgeber Mathias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Theaterbauten und Kinosäle versammelt, die künstlerisch, historisch oder architektonisch bedeutsam sind: vom Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth bis zur Augsburger Puppenkiste. Dabei liegt der Schwerpunkt mit neun Spielstätten natürlich auf München. Passau ist mit dem fürstbischöflichen Opernhaus, das auf das Jahr 1645 zurückgeht, als Spielstätte des Landestheaters Niederbayern vertreten. Aus Ingolstadt ist das 1964 errichtete Stadttheater dabei. Das nach einem Brand 1852 neu errichtete Theater am Bismarckplatz vertritt die Statt Regensburg. Oberammergau ist mit dem Passionsspielhaus vertreten. Der Mix aus repräsentativen Aufnahmen und fundierten Texte bietet spannende Einblicke in die Architektur, den Ideenreichtum der Erbauer und die Atmosphäre der Häuser – und macht Lust auf Theater!
Anja Witzke und Raimund Meisenberger
Volk Verlag, 264 S., 49,90 Euro