Wie soll sich Obing nach dem Bau der Ortsumfahrung entwickeln? Wie schafft man es, dass Besucher in das Zentrum kommen, wenn die Hauptverkehrsader nicht mehr durch den Ort verläuft? Das sind Fragen die sich nicht nur die Gewerbetreibenden in Obing stellen. Der Gewerbeverein lud darum einen versierten Referenten ein, der die Bürger über Möglichkeiten und Risiken informierte. Die Ortsumfahrung ist ein Thema, das bewegt. Das wurde schon beim vollen Saal des Gasthofs "Zur Post" deutlich. Neben vielen interessierten Obingern waren am Donnerstagabend auch einige Altenmarkter gekommen, um Markus Wotruba von der BBE Handelsberatung zuzuhören. Er hat bereits viele Projekte zur Ortsentwicklung in ganz Deutschland auf den Weg gebracht und an Studien zum Thema mitgewirkt.
Wotruba hatte sich zuvor gemeinsam mit Gewerbevereinsvorsitzendem Sebastian Graßl ein Bild von Obing gemacht. "Eine Ortsumgehung verschärft das Problem. Ich glaube nicht, dass die Umfahrung in Obing ohne Folgen für Sie sein wird", sagte der Experte. Um dem entgegenzuwirken, müssten verstärkt Besuchsgründe geschaffen werden. "Sie haben ein beeindruckendes Kulturprogramm. Wichtig ist, dass das immer wieder neu geschaffen wird", so Wotruba in Anspielung auf die Kleinkunstbühne beim John. In Obing komme positiv hinzu, dass es viele Touristen gebe. Gut sei auch, dass die Geschäfte viele Dienstleistungen anbieten würden. Wichtig sei außerdem eine hohe Nutzungsdichte, sprich, dass die Geschäfte nah beieinander liegen. "Die kompakten Strukturen gilt es zu erhalten", so Wotruba. Allerdings hätte Obing hier Nachholbedarf. Die Schaufenster reihten sich nicht aneinander. So würde derjenige, der bummeln wolle, immer wieder unterbrochen.
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