Kuriose Geschichten
Sex für Haarschnitt, Freibier für alle: Skurrile Ereignisse in Corona-Zeiten

17.03.2022 | Stand 23.09.2023, 2:19 Uhr

−Symbolbild: Lino Mirgeler/dpa

Von Veronika Bayer

Der Impfbus war startklar - doch der Impfstoff fehlte. Gartenarbeit und Backen galten als Ersatz fürs Fitnessstudio. Und die Deutschen horten Nudeln und Toilettenpapier.



Aber da gab es noch mehr Kurioses in der Pandemie. Nach zwei Jahren haben wir einige der skurrilsten Corona-Erscheinungen gesucht.

Vernichtetes oder verschenktes Bier

1) Vernichtetes oder verschenktes Bier: Eine traurige Premiere für die Hohenthanner Schlossbrauerei aus dem Landkreis Landshut, als sie im August vergangenen Jahres ganze 450 Fässer, insgesamt 15.000 Liter, Bier wegschütten musste. Der im handwerklichen Brauverfahren hergestellte Gerstensaft war nur begrenzt haltbar gewesen.

„Wir hauen das Zeug raus, solange der Vorrat reicht“, hieß es stattdessen nur rund zwei Monate später vom Betreiber einer Event-Location aus Essenbach. Die „Bühne am Schardthof“ verschenkte kurzerhand alle Getränke aus ihrem Lagerbestand.

Sex für einen Haarschnitt

2) Sex für einen Haarschnitt: Im Lockdown Anfang 2021 war der normale Gang zum Friseur nicht drin. Dafür wurden einige erfinderisch, wie der Landshuter Friseur Florian Vogginger im Interview verraten hat. Für ein Styling seien ihm sogar sexuelle Dienste angeboten worden.

3) Und die schönste Nebensache der Welt stand während der Pandmie noch mehr im Fokus: Der Absatz von Sextoys ist zwischenzeitlich um bis zu 300 Prozent gestiegen. Das berichteten zu Beginn des Jahres 2020 mehrere Medien mit Verweis auf die großen Versandhändler Orion und eis.de.

Beim Orion-Shop in Landshut sieht die aktuelle Lage allerdings anders aus: Der große Run sei ausgeblieben, so Daniela Schluttenhofer. „Die Leute haben sich ein bisschen auf Online eingeschossen“, sagt die Leiterin: „Sie kommen zwar und schauen sich um, aber bestellen dann online, weil es dort ein bisschen billiger ist. Wie soll der Einzelhändler da mithalten?“

Auf eine aktuelle Anfrage, ob sich der Run auf die Spielzeuge inzwischen wieder beruhigt hat, antwortet ein Sprecher von Orion, dass der starke Toys-Trend schon „seit einiger Zeit“ zu erkennen sei: „Insgesamt lässt sich sagen, dass der Warenbereich der Toys der am umsatzstärksten ist, und wir weitere Zuwächse erkennen.“ Besonders gefragt seien Toys für Paare.

Vom Auto-Speed-Dating bis zum Drive-In-Striptease

4) Wen wundert‘s da noch: Es gab auch in der Region einen Babyboom. Muss mehr gesagt werden?

5) Die Singles kamen auch abseits des Schlafzimmers auf ihre Kosten: Vom Auto-Speed-Dating bis zum Drive-In-Striptease gab es allerlei kreative Angebote unter Pandemie-Einschränkungen. Fast genau ein Jahr ist es her, dass es zum 20. März auf dem Parkplatz der ESKARA-Halle in Essenbach zum ersten Mal hieß „Schlange stehen für die Liebe“. Bei dem corona-konformen Event konnten Singles in zwei Fahrzeugschlangen aneinander vorbeifahren und mit heruntergekurbelten Scheiben so viel flirten, wie sie Lust hatten. Apropos Lust: Mit der Attraktion ihres Drive-In-Stripteases katapultierte sich das Landshuter Freudenhaus „Lustra“ in alle Schlagzeilen.

6) Überhaupt ist (fast) alles befahrbar geworden: Der Christkindl-Markt, ein Dult-Ersatz, ein Obst-Gemüse-Drive-In und auch der Nikolaus-To-Go waren im Dezember 2021 erst wieder in der Region unterwegs, diesmal auch in Landshut.