Abwasser der bei Ausflüglern beliebten Almen am Königssee fließt künftig über eine Seeleitung in die Kläranlage. Am Freitag wurde im hinter dem Königssee gelegenen Obersee eine 1,3 Kilometer lange Leitung versenkt, wie eine Sprecherin des Zweckverbandes Bergerlebnis Berchtesgaden berichtete.
Bisher mussten die Hinterlassenschaften von Almen am südlichen Ende des Königssees sowie am Obersee per Boot nach Schönau am Königssee gebracht werden. Doch die Besucherzahlen steigen - und damit auch die Menge an Hinterlassenschaften. Nicht zuletzt entwickelt sich der idyllische Obersee zunehmend zum Instagram-Spot.
Man gehe von etwa 100.000 Gästen pro Saison aus, die mit dem Schiff zu den Salet-Almen am südlichen Ende des Königssees fahren, hieß es. Davon gingen etwa 10 bis 15 Prozent weiter in Richtung Fischunkelalm am Obersee.
Die Almen sind nur per Schiff erreichbar - der Almabtrieb geschieht per Boot. Erst Anfang Oktober waren die festlich geschmückten Kühe per Schiff auf die heimischen Höfe geholt worden.
Das im See versenkte Rohr hat rund 60 Zentimeter Durchmesser und enthält neben der Abwasserleitung ein Glasfaserkabel für die Kommunikation. Es war zunächst auf dem See mit Schwimmelementen ausgelegt und dann mittels Betongewichten versenkt worden. Den Angaben zufolge war es in Bayern die erste Verlegung einer derartigen Seeleitung seit Jahrzehnten. Es gibt demnach rund 40 Kilometer solcher Leitungen in Bayern, knapp 29 Kilometer davon im Chiemsee.
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