Die Verleihung eines Bundesverdienstkreuzes ist immer ein würdevoller Anlass. Die Feierstunde allerdings, die am Mittwoch in der Kapelle des Kinderklinikums Passau stattfand, hatte einen besonders berührenden und persönlichen Charakter.
Denn geehrt wurde ein Mann, der sich auf vielfältige Weise für das Leben und die Gesundheit von Kindern eingesetzt hat – und der nun plötzlich selbst um sein Leben kämpfen muss.
Vor gut zwei Wochen hatte Prof. Matthias Keller, Chefarzt und ärztlicher Direktor des Kinderklinikums, öffentlich gemacht, dass er akut an Leukämie erkrankt ist. Ihm und seiner Familie stehe ein "steiniger Weg" bevor. Wie er am Mittwoch offen betonte, sei es ihm gerade deshalb ein Anliegen gewesen, die Auszeichnung, die ihm bereits im letzten Jahr zugesprochen, deren Übergabe aber wegen Corona verschoben worden war, nun entgegenzunehmen – "als Wertschätzung für meine Frau und meine Kinder, die aufgrund meines Engagements schon oft auf gemeinsame Zeit mit mir verzichtet haben".