Herzogsreut
Schwarzbau? Neue Ski-Hütte sorgt für Wirbel

26.11.2015 | Stand 19.09.2023, 23:31 Uhr

Die Hütte am Fuße des Liftes: "Eine Bereicherung für die ganze Gemeinde", sagt der Betreiber. Es gibt aber auch Vermutungen zu ungenehmigtem Bau, Baumdiebstahl, Wasserrechtsverletzung und Schwarzgastronomie.

Eine gemütliche Hütte hat Josef Czeikowitz, Betreiber des Herzogsreuter Skilifts, am Fuße des Skihangs gebaut. Pünktlich zur Wintersaison ist sie nun fertig geworden. Gemütlich eingerichtet, hübsch dekoriert − jedoch gab es nun eine Anfrage im Gemeinderat: Durfte die Hütte überhaupt gebaut werden, gibt es die nötige Genehmigung?

Wie Czeikowitz im PNP-Gespräch erklärt, handelt es sich bei der vier mal acht Meter großen Hütte um einen sogenannten "fliegenden Bau". Diese Bauten seien nicht fest mit dem Boden verankert und könnten jederzeit wieder abgebaut werden. Die Hütte in Herzogsreut (Landkreis Freyung-Grafenau) beispielsweise stehe auf Fundamenten und nicht direkt auf dem Boden. Vielmehr befindet sie sich direkt über dem dortigen Bach. Für einen "Fliegenden Bau", so Czeikowitz, benötige man zudem keine Baugenehmigung, wie ihm ein Bau-Fachmann erklärt habe.

Nach PNP-Informationen sind beim Landratsamt und beim Wasserwirtschaftsamt (hier wegen des Baus über dem Bach) bereits Hinweise zu der Hütte eingegangen. Die Ämter wollen den Sachverhalt nach PNP-Informationen nun prüfen. Hinterschmidings Bürgermeister Fritz Raab wollte sich auf Anfrage nicht weiter zu der Hütte äußern, da er "dem Landratsamt nichts vorwegnehmen" wolle.

Die Anfrage im Gemeinderat bezog sich außerdem auf das für den Hüttenbau verwendete Holz: Hierfür sollen nahe stehende Bäume, die unter anderem auf Freistaat-Grund waren, gefällt und verwendet worden sein, weshalb es sich dann auch zusätzlich um einen Fall von Baufrevel handeln würde. Dies sei keinesfalls so gewesen, widerspricht Lift-Betreiber Czeikowitz im PNP-Gespräch. Vielmehr seien zwei morsche Fichten abgebrochen und auf die Brücke vom Parkplatz zum Skihang gefallen, wodurch diese beschädigt wurde. Auf eigene Kosten hätte Czeikowitz dann die Brücke saniert − das morsche Baumholz hätte entsorgt werden müssen. Und die Hütte sei ohnehin nicht aus Fichtenholz gebaut − sondern aus Eiche.

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