Neuötting
Schwarz auf Haut, dazwischen Blut: Nadine beim Tätowieren +++ Fotos

21.04.2014 | Stand 21.04.2014, 18:46 Uhr

Tapfer: Nadine Löschner lässt sich nichts anmerken, während Michaela Traxler die Nadel surren lässt. "Es pulsiert nur ein bisschen", sagt die tätowierte 19-Jährige. Die Idee für das Tattoo-Motiv stammt von ihr selbst, die Tätowiererin setzte ihren Wunsch in den Bleistift-Entwurf (kl. Bild unten) um.

Rot und schwarz färbt sich das Papiertuch, auf dem Nadine Löschners rechter Unterarm liegt. Während sich ihr Blut mit der Tattoo-Farbe vermischt, erträgt sie still den Schmerz. Die 19-Jährige liegt auf dem Bauch, während sich die Tätowier-Nadel in ihre Haut bohrt, und schaut in die andere Richtung, weg von der surrenden Maschine. "Jetzt tut’s schon ein bissl weh", sagt die junge Frau aus Massing. "Der Arm ist schon ein wenig geschwollen", meint Tätowiererin Michaela Traxler. "Wir hören gleich auf."

Vier Stunden vorher. Nadine Löschner steht rauchend vor dem Tattoostudio am Neuöttinger Stadtplatz. Ihre Arme sind von einem violetten Kapuzenpulli verdeckt, keine Spur von Tattoos. Dafür von Piercings: Ein Ring ziert ihre Nase, sechs kleine schwarze Stifte umrahmen ihre Lippen. Andere Klamotten, Hut und Augenklappe und schon wäre sie die zierliche Hauptdarstellerin in einem Piratenfilm.

"Tattoos und Piercings haben mir schon immer gefallen", sagt sie mit einem Lachen im Gesicht. Mit 16 hat sie sich ihr erstes Tattoo stechen lassen: ein Stern an der Hüfte. Ihr Papa, selbst tätowiert, hat es erlaubt. Mittlerweile trägt die Industrielackiererin mehrere bunte Schriftzüge und Symbole auf ihrem Körper. Diesmal ist der rechte Unterarm dran, pünktlich zur Freibadsaison. Schwarz soll er werden. Flächendeckend. Es ist ihr zweiter Termin für dasselbe große Tattoo: Den oberen Teil, ein filigranes Mandala, hat sie sich schon vor vier Wochen stechen lassen. "Jetzt kommt der Rest."

Nadine Löschner hält ihr weißes Smartphone fest, sie hat es nicht aus der Hand gegeben. Mit einem Tritt auf ein Fußpedal aktiviert Michaela Traxler die Tätowiermaschine. Es summt und sirrt, noch bevor die Nadel auf die Haut trifft. Sie sucht sich als Ziel die tiefer liegende zweite Hautschicht. Die 19-Jährige verzieht keine Miene. Ein erster neuer schwarzer Streifen ziert ihre Haut, als die Nadel von ihrem Arm ablässt. Mit Papiertüchern wischt die Tätowiererin regelmäßig die Mischung aus Blut und Farbe weg, um Durchblick zu behalten. Der Mülleimer füllt sich.

Die ganze Reportage lesen Sie am Dienstag, 22. April, in Ihrer Heimatzeitung.