Corona
Schulen und Kindergärten im Kreis Deggendorf die ganze Woche zu

Corona-Inzidenz weiter angestiegen – Maskenpflicht in Deggendorfer Innenstadt und an der Donau

07.03.2021 | Stand 22.09.2023, 3:16 Uhr

Die Bänke am Oberen Stadtplatz waren am Sonntagnachmittag gut besetzt, die neue Maskenpflicht wurde von den meisten Menschen noch nicht wahrgenommen. −Fotos: Gabriel

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Landkreis ist übers Wochenende weiter angestiegen.

Deshalb hat das Landratsamt entschieden, dass die Schulen, Kindergärten und Krippen die ganze Woche geschlossen bleiben. Die Kontaktbeschränkungen bleiben so streng wie bisher, nachts gilt wieder eine Ausgangssperre und auch für den Handel gibt es keine zusätzlichen Möglichkeiten. Außerdem gilt in der Deggendorfer Innenstadt und an der Donau seit Sonntag eine Maskenpflicht, die jedoch von den meisten Menschen zunächst noch nicht wahrgenommen wurde.

Zahlen: Am Freitag hatte das Landratsamt festgestellt, dass die Zahl der Neuinfektionen so stark angestiegen ist, dass in der offiziellen Statistik des Robert-Koch-Instituts am Samstagmorgen ein Wert über 100 stehen wird. Tatsächlich waren es dann – wie prognostiziert – 106,3 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100 Einwohner. Die ungünstige Entwicklung hielt an: Am Sonntag lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 113,8. Und weil bis Mittag schon mehr Fälle registriert wurden als am Sonntag vor einer Woche, war klar: Der Wert wird auch am Montag weiter steigen.

Schulen und Kindertagesstätten: Für die Schulen gilt diese Woche noch, dass eigentlich von Tag zu Tag entschieden wird: Über 100 ist für alle Distanzunterricht (außer die Abiturienten), unter 100 gibt es Präsenz- oder Wechselunterricht für die Erst- bis Viertklässler und die Abschlusschüler der Mittel- und Realschulen. Weil aber selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ab Montag keine neuen Fälle dazukommen, frühestens am Donnerstag die Inzidenz wieder unter 100 liegen könnte, hat das Landratsamt in Abstimmung mit dem Schulamt und dem Jugendamt entschieden, dass es für die ganze Woche beim Distanzunterricht bleibt. Entsprechend bleiben auch die Kindergärten und Krippen die ganze Woche zu. Weiterhin möglich ist eine Notbetreuung. Ab 15. März soll die Entscheidung immer für eine ganze Woche gelten. Sie wird laut Landratsamt am Freitag fallen.

Private Kontakte: Es bleibt im Landkreis dabei, dass sich nur Angehörige eines Haushalts und eine weitere Person gemeinsam im öffentlichen Raum, auf privaten Grundstücken oder in Privaträumen aufhalten dürfen. Allerdings bringt die neue Verordnung des Freistaats, die ab Montag gilt, eine kleine Lockerung: Kinder unter 14 Jahren werden nun nicht mehr mitgezählt (bis Sonntag lag die Altersgrenze bei drei Jahren), außerdem gelten Paare nun auch dann als gemeinsamer Haushalt, wenn sie keinen gemeinsamen Wohnsitz haben. Unverändert bleibt die Möglichkeit, dass sich zwei Familien zur Kinderbetreuung zusammentun.

Die Lockerung, dass sich zwei Haushalte treffen dürfen, wird im Landkreis erst gelten, wenn mindestens drei Tage am Stück die 100er-Marke wieder unterschritten wurde.

Maskenpflicht im Freien: Bei frühlingshaftem Wetter ist mittlerweile recht viel los auf den Deggendorfer Stadtplätzen und an der Donau. Weil etwa in Warteschlangen oder auf Sitzbänken die Abstände nicht immer eingehalten werden, hat das Landratsamt per Allgemeinverfügung eine Maskenpflicht angeordnet.

Sie gilt von 11 bis 21 Uhr in der Innenstadt innerhalb der Gräben (jedoch nicht in den Gräben selbst), außerdem an der Donau sowie auf dem Damm zwischen Ruderhaus und Eisenbahnbrücke, auf dem Parkdeck, im Gleisdreieck sowie auf der Fußgängerbrücke.

Wie das Landratsamt bestätigt hat, gibt es keine Ausnahme für den Verzehr von Speisen oder Getränken. Das heißt: Auf dem Stadtplatz ein Eis kaufen und dort Schlecken oder schlendernd eine Kaffee aus dem Becher zu trinken, ist nicht mehr erlaubt.

Maskenpflicht noch nicht mitbekommen

Ein Rundgang in der Innenstadt hat gezeigt: Die meisten Leute haben die Maskenpflicht noch nicht mitbekommen. Das dürfte auch daran liegen, dass die blauen Masken-Schilder schon seit Monaten etwa an der Donau oder in Parks hingen, ohne dass die Masken dort verpflichtend gewesen wären. Außerdem wird auf Schildern zwar auf den Abstand von 1,5 Metern hingewiesen, das Wort "Maskenpflicht" steht aber nirgends.

Das Landratsamt wies ausdrücklich darauf hin, dass im Freien keine FFP2-Masken getragen werden müssen. Es genügen sogenannte OP-Masken oder auch Stoffmasken.

Handel: Alle Geschäfte und Dienstleister, die vorige Woche offen hatten, dürfen auch diese Woche aufsperren – zusätzlich die Buchhandlungen (und die Büchereien). Die weiteren Lockerungsschritte, die vergangene Woche beschlossen wurden, fallen im Landkreis vorerst aus. Auch hier gilt: Die 100er-Marke muss drei Tage hintereinander unterschritten werden. Dann dürfen die Händler, die derzeit nur Waren auf Bestellung verkaufen können ("Click & Collect") ihren Kunden Termine im Geschäft anbieten ("Click & Meet").

Ausgangssperre: Seit Sonntag gilt wieder eine nächtliche Ausgangssperre. Zwischen 22 und 5 Uhr ist es nur aus einem dringenden Grund gestattet, sich außerhalb einer Wohnung aufzuhalten.