Trostberg
Schule "dahoam": Genug zu tun

24.03.2020 | Stand 20.09.2023, 5:45 Uhr

Die Schule bleibt zu: Direktorin Christine Neumaier hat das Hertzhaimer Gymnasium gerade fast für sich allein. Ihr wäre ein Schulgebäude voller Schüler lieber. −Foto: Detzel

Leere Schulhäuser bedeuten nicht, dass nicht gelernt wird. Arbeit gibt es genug – für Schulleiter, Lehrer und Schüler. Zum "Lernen dahoam" gehören Disziplin, Technik und eine gute Vernetzung.

"Unser größter Wunsch wäre, dass die Kinder wieder da sind", sagt Christine Neumaier. Eine "ungewöhnliche pädagogische Situation" sei der Unterricht über Mebis. "Auch wenn es ein, zwei Wochen holprig anläuft, mache ich mir wenig Sorgen." Das hat sie beim Schulausfall wegen des Schneechaos im Vorjahr gelernt.

"Das sind Herausforderungen, mit denen wir nicht gerechnet haben. Und viele Pläne müssen wir innerhalb kürzester Zeit wieder umwerfen", sagt Georg Meindl von der Staatlichen Realschule. Einige seiner Lehrer nutzen Mebis, andere eine Classroom-Software oder einen Anhang per E-Mail – aber alle schaffen es, ihre Schüler mit Aufgaben zu versorgen, diese zu korrigieren und Rückmeldung zu geben.

"Langweilig wird mir nicht", sagt auch Rüdiger Braun, Rektor der Heinrich-Braun-Mittelschule. Zu tun gibt es genug: die Klassenbildung fürs nächste Schuljahr, Prüfungen "umschmeißen", neue Termine festlegen. Das Schwierige sei, aus der Ferne zu beurteilen, welches Aufgabenpensum ein Schüler bewältigen kann.

"Für die Eltern ist es anstrengend", dessen ist sich Claus Prokscha bewusst. Schwierig sei es für ohnehin schwache Schüler; hier komme den Eltern eine Schlüsselrolle zu. Das Problem seien Familien, in denen kaum Deutsch gesprochen wird. "Da passiert jetzt am wenigsten, weil wir die gewohnten Förderangebote nicht bieten können", so Prokscha.

"Bei uns läuft es recht gut, und wir sind gut vernetzt", sagt Manfred Duschl über die Situation an der Grundschule Heiligkreuz. Der Rektor setzt auf "klassische Hefteinträge und Arbeitsblätter", die via E-Mail zu den Schülern gelangen. Abgedeckt würden jedoch nur die Kernfächer.

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