Lawinengefahr
Schneechaos in Tirol: Teile der Brennerautobahn gesperrt

In Bayern Neuschnee in der Nacht zu Montag erwartet

06.12.2020 | Stand 06.12.2020, 11:06 Uhr

Österreich, Brennerpass: Ein Lastwagen fährt auf der verschneiten Brennerautobahn. −Foto: Bernd März/dpa

Wegen heftiger Schneefälle in Südtirol war die Brennerautobahn auf der wichtigen Verbindung zwischen Italien und Österreich am Sonntag teilweise gesperrt.

Auch auf der Zugstrecke zwischen Brenner und Bozen gebe es Sperrungen, teilte die italienische Eisenbahngesellschaft RFI am Sonntag mit. Seit Samstagabend ist auf der Brennerautobahn die Nordspur von Sterzing bis zur Grenze wegen Lawinengefahr gesperrt, wie der Zivilschutz in Bozen mitteilte.

Große Lawinengefahr in Tirol

Viel Neuschnee und starker Wind haben in Tirol die Lawinengefahr ansteigen lassen. Der Lawinenwarndienst rief am Sonntag für Osttirol die höchste Warnstufe 5 aus. Es sei mit spontanen Lawinen, "vereinzelt auch extrem großen" zu rechnen, hieß es in dem Bericht. An steilen Hängen seien unterhalb von rund 2600 Metern große und sehr große Gleitschneelawinen zu erwarten. Am Sonntag sollte bis zu 110 Zentimeter Neuschnee fallen.

Am Samstag ging ein Schneebrett in Prägraten am Großvenediger ab, wie die Polizei mitteilte. Dabei seien vier Häuser und ein Fahrzeug beschädigt worden, niemand wurde verletzt. Etwa 100 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Schneemassen drangen auch in einen Schafstall und ein Gasthaus ein.

Stromausfälle

Im Norden Tirols galt die zweithöchste Warnstufe 4. Lawinen könnten dort bis ins Tal gelangen und Verkehrswege gefährden, hieß es. In ganz Südtirol gebe es einen "Flickenteppich" an Stromausfällen. Rund 1400 Feuerwehrleute seien seit Sonntagfrüh im Einsatz.

Bayern: Neuschnee in der Nacht zu Montag erwartet

Auch in Bayern soll es in der Nacht zu Montag wieder schneien. Insbesondere in Schwaben, in Teilen Oberbayerns und im westlichen Franken erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) Schnee. Zwischen den Allgäuer Alpen und dem Mangfallgebirge seien bis Montag früh bis zu 25 Zentimeter Neuschnee möglich, im Hochgebirge zum Teil bis 50 Zentimeter.

Im Tagesverlauf soll es dann aber kaum noch regnen oder schneien. Laut DWD liegen die Höchstwerte zwischen 0 Grad im Allgäu und 7 Grad in Mainfranken. Am Dienstag werde es vor allem in den Alpen und den östlichen Mittelgebirgen eher sonnig sein.

− dpa