Thyrnau
Schluss mit den Stolpersteinen am Kellberger Kurgästehaus

24.05.2021 | Stand 20.09.2023, 1:38 Uhr

Die Stolperfallen im Pflaster vor dem Kellberger Kurgästehaus werden beseitigt. Dafür werden die großen Pflastersteine im mittleren Teil des Platzes ausgebaut, gereinigt und neu gesetzt. Darüber diskutierte Planer Alfons Andorfer (l.) mit den Gemeinderäten, hier Norbert Sterl (ab 2. v.l.), Bürgermeister Alexander Sagberger und Andreas Zeilberger. −Foto: Wanninger

Die Pflasterfläche vor dem Kurgästehaus in Kellberg haben die Gemeinderäte vor ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung nochmal genau unter die Lupe genommen. Die Stolpersteine kommen weg.



Nach ersten Beratungen vor einigen Wochen hatten inzwischen mehrere Experten die Fläche gesehen und ihr Urteil abgegeben. "Drei Pflasterer, vier Meinungen", wie Ingenieur Alfons Andorfer scherzhaft zusammenfasste.

Einig waren sich die Gemeinderäte aber ohnehin schon in der vergangenen Sitzung, dass das Erscheinungsbild des gepflasterten Platzes mit der optischen Strukturierung durch die Streifen von Großsteinpflaster unbedingt erhalten bleiben soll. Das war nun auch Grundlage für alle weiteren Diskussionen. Ziel soll es sein, alle Stolperfallen beim Übergang vom großen zum kleinen Pflaster zu beseitigen und vorhandene leichte Wellen im Boden auszugleichen. "Das gehört jetzt nach 35 Jahren einfach gemacht", betonte Bürgermeister Alexander Sagberger (WG). Das Pflaster hat viel ausgehalten und so können wir größere Schäden vermeiden."

Dafür, so die Entscheidung der Gemeinderäte, sollen nun im besonders betroffenen mittleren Bereich des Pflasters die Granit-Großpflaster-Zeiler samt Betonbettung ausgebaut werden. Diese werden dann gesäubert. Der Aufwand, so die Vermutung, sei dabei nicht allzu groß, denn ein Großteil der Steine sei ohnehin schon locker. Auch das seitlich angrenzende Pflaster muss auf einer Breite von 50 bis 75 Zentimetern ausgebaut werden. Versetzt wird das Großsteinpflaster dann auf ein etwa 20 Zentimeter dickes Betonbett, das Kleinsteinpflaster wird wieder entsprechend angepflastert, so die Planung. Anschließend soll die gesamte Pflasterfläche aufgesandet werden, teilweise ist auch hier eine Reinigung der Steine nötig.

Optisch verändern wird sich der Platz durch die Versetzung der Fahnenmasten zum Brunnen vor dem Kurgästehaus. Mit dem Winterdienst sei das abgeklärt und kein Problem, informierte Bürgermeister Sagberger. Am bisherigen Standort der Fahnenmasten sei der ein oder andere Autofahrer auch mal angefahren – auch das spreche für den Umzug der Fahnen zum Brunnen. "Es wäre ein schönes Bild mit den Fahnen direkt vor dem Haus", betonte er.

In die Diskussion über günstigere Sanierungsmöglichkeiten für den Platz stiegen Christian Anetseder (CSU) und Ludwig Damberger (WG) ein. Mit diesen Summen könne er sich nicht anfreunden, betonte Damberger. Der Unterbau des Pflasters passe ja ganz offensichtlich, sonst gäbe es noch mehr Unebenheiten, meinte er. "Nicht viele Gemeinden haben nach 30 Jahren noch einen so schön gepflasterten Platz", betonte Damberger. Norbert Sterl (CWG), der bereits darauf hingewiesen hatte, dass auch die Entwässerung des Platzes bei Starkregen berücksichtigt werden müsse, betonte, es solle sich lediglich um Reparaturarbeiten an den betroffenen Stellen handeln. Dem stimmte Damberger zu. Sein Fazit: "Reparieren und nicht sanieren".

Mit den Gegenstimmen von Christian Anetseder und Maximilian Sammer (CSU) stimmten die Gemeinderäte den Plänen zu. Nach Auskunft des Geschäftsleiters der Gemeinde, Klaus Ernst, ist mit Gesamtkosten von rund 48000 Euro zu rechnen. Erfolgt die Vergabe im Sommer, könnten die Arbeiten an dem Platz idealerweise vor dem Winter abgeschlossen sein.

− gbe