Heinz Uekermann ist nur noch bei der SPD, weil ihn seine Tochter Johanna gebeten hat, nicht auszutreten. Sie ist auch der Grund für den tiefen Groll, den Uekermann seit dem Wochenende gegen seine Partei hegt, der er 50 Jahre lang treu gedient hat. Denn am Samstag scheiterte Johanna Uekermann als SPD-Listenkandidatin für die Bundestagswahl 2017 am Regionalproporz. Anstatt der Bundesvorsitzenden der Jusos einen aussichtsreichen Listenplatz zu gewähren, wurde die 29-Jährige nach hinten durch gereicht und auf Platz 26 verbannt - schier unmöglich, so in den Deutschen Bundestag einziehen zu können.
Stattdessen wurden die aussichtsreichen Plätze nach Regierungsbezirkszugehörigkeit verteilt - und da Niederbayern mit Listenanführer und Landesvorsitzenden Florian Pronold und den amtierenden MdBs Christian Flisek und Rita Hagl-Kehl bereits drei Amtsinhaber namhaft zu platzieren konnte, ging die Juso-Vorsitzende leer aus. Eine Tatsache, die ihre Eltern nicht verwinden können: Ihre Mutter trat noch am Samstag aus der SPD aus, ihr Vater hat inzwischen alle Parteiämter bis auf den Fraktionsvorsitz im Kreistag von Straubing-Bogen niedergelegt, wie er der PNP auf Anfrage bestätigte.
Heinz Uekermann gab seine Ämter als Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Straubing, als Mitglied des SPD-Landesvorstands und als Ortsvorsitzender der SPD Mitterfels ab. Ausgetreten aus seiner Partei ist er nicht, noch nicht, wie er sagt: "Aber erledigt ist da gar nichts, dafür war der Bruch am Samstag viel zu tiefgehend. Ich bin momentan nur noch SPD-Mitglied, weil meine Tochter mich gebeten hat, nicht auszutreten."
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