Passau
Schlauchboote im Schutzgebiet: Bund Naturschutz sorgt sich um Ilzschleifen

07.07.2020 | Stand 19.09.2023, 21:13 Uhr

Idyll an der Ilz: Doch die Schlauchbootfahrten sind laut Bund Naturschutz eine Plage für Anwohner und schädlich für die Umwelt. −Foto: BN

Die Halser Ilzschleifen in Passau sind in Corona-Zeiten bei Badegästen und Schlauchbootfahrer sehr beliebt. Das betrachtet der Naturschutz kritisch und sorgt sich um das Naturschutzgebiet.

"Was derzeit an Wochenenden, bei warmem Badewetter im Naturschutzgebiet Halser Ilzschleifen abgeht, hat mit Naturschutz und Erholung nichts mehr zu tun", klagt BN-Vorsitzender Paul Kastner: "Wie in einem Freizeitpark wird ununterbrochen, jaulend und grölend und teils mit Musikbegleitung die untere Ilzschleife vom Stauwehr bis Halser Brücke mit Schlauchbooten und Luftmatratzen überwiegend von jungen Leuten befahren. Nicht selten auch mit exzessivem Alkoholgenuss".

Augenzeugen berichten laut Kastner, dass so manche Flasche oder Dose in der Ilz entsorgt wird. Auch Badegäste aus dem Freibad am Hofbauerngut würden zur Abwechslung diese Rundfahrt nutzen. Am Ziel angekommen beginne nach kurzem Marsch durch Hals die Fahrt wieder von neuem, zum Leidwesen der schützenswerten Fauna und Flora sowie für Erholungssuchende im Naturschutzgebiet.
Wegen der massiven Lärmbelästigungen mehren sich laut Kastner Beschwerden von Anwohnern an der Ilz. Kastner weist darauf hin, dass gemäß Schutzgebietsverordnung zum Schutz der seltenen Tiere die hier ein Rückzugsgebiet haben, das Befahren der unteren Ilzschleife mit aufblasbaren Schwimmhilfen verboten ist: "Schließlich gibt es genügend Möglichkeiten, das Gewässer der Ilz für Freizeitaktivitäten zu nutzen". So könne jeder in den Badebereichen des Halser Stausees und Oberilzmühle oder von der Brücke in Hals bis zur Mündung in die Donau mit Schlauchbooten und Luftmatratzen das Gewässer nutzen. Kastner appelliert im Namen des BN, sich an die Schutzgebietsverordnung zu halten und bittet die Stadt als Untere Naturschutzbehörde die Einhaltung der Verordnung sicherzustellen.

− red