Schlag für Traunreut

BSH Hausgeräte GmbH macht ab 28. März dicht

21.03.2020 | Stand 21.03.2020, 4:00 Uhr

Standort- und Fabrikleiter bei BSH in Traunreut ist seit Anfang 2019 Andreas Breitrainer. −Foto: Herbert Reichgruber

Traunreut. Schwerer Schlag für den Standort Traunreut der BSH Hausgeräte GmbH: Der Konzern, der weltweit zu den führenden Unternehmen der Hausgerätebranche gehört und im Vorjahr einen Umsatz von rund 13,2 Milliarden Euro vermeldete, macht am 28. März seine Tore vorübergehend dicht. Mehr als 58000 Mitarbeiter sind weltweit bei BSH beschäftigt, allein rund 3000 in der Herdfabrik in Traunreut.

Am späten Freitagnachmittag kam die Meldung des Konzerns, der zur Bosch-Gruppe gehört. "BSH setzt wegen rückläufiger Nachfrage temporär die Produktion an mehreren Standorten aus, Produktionsunterbrechung in Fabriken in Europa, der Türkei und Nordamerika, temporärer Stopp der Produktion für voraussichtlich drei Wochen, die Lieferfähigkeit ist weiter sichergestellt", heißt es. Und weiter: Die Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus mache auch vor der BSH nicht halt. Das Unternehmen erfahre eine deutlich rückläufige Nachfrage, von der nahezu alle Produktkategorien und Absatzmärkte betroffen sind. Vor diesem Hintergrund habe die Geschäftsführung beschlossen, die Produktion vorerst zu unterbrechen.
Die Unterbrechung in den Fabriken in Europa beginne am 28. März. In Nordamerika trete der Produktionsstopp bereits am kommenden Montag in Kraft. In den Fabriken in der Türkei beginne der Produktionsstopp voraussichtlich am 4. April. Diese Maßnahme könne auch Auswirkungen auf Mitarbeiter in der Verwaltung an den betroffenen Standorten haben.
Mitarbeiter werden zeitnah informiertDas Vorgehen werde länder- und standortspezifisch mit den jeweiligen Arbeitnehmervertretern sowie unter Beachtung rechtlicher Rahmenbedingungen abgestimmt und umgesetzt. Die Mitarbeiter würden über die jeweiligen Vereinbarungen zeitnah informiert. Die BSH werde weiter geeignete Maßnahmen festlegen, um einen erhöhten Schutz aller Beschäftigten vor Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus zu ermöglichen. Zudem informiere die BSH Kunden, Lieferanten und Partner über das geplante Vorgehen. Nähere Angaben zur Situation in Traunreut waren am Freitag nicht mehr erhältlich - offenbar liefen aber bereits Verhandlungen für eine Betriebsvereinbarung.
Abschließend heißt es in der zentralen Pressemitteilung des Konzerns: "Die BSH wird die Produktionsunterbrechung nutzen, um bei einer Erholung des Marktes die Nachfrage ihrer Kunden zeitnah und bestmöglich bedienen zu können."
Zum Markenportfolio des Konzerns gehören neben elf bekannten Hausgerätemarken wie Bosch, Siemens, Gaggenau und Neff auch die Ökosystemmarke Home Connect, sowie drei Servicemarken, darunter Kitchen Stories. Die BSH produziert in 40 Fabriken und ist in rund 50 Ländern vertreten.

− hr/kk