Passau
Saturn Passau bleibt von Kündigungen verschont – 23 Arbeitsplätze sicher

Umstrukturierung des Konzerns hat aber die Fläche halbiert

07.08.2020 | Stand 21.09.2023, 4:40 Uhr

"Sollen wir den auch aufstellen, Chef?" Markus Schinke (r.) berät sich im neu gestalteten Saturn-Markt mit Geschäftsführer Marc-André Schmidt. −Foto: Danninger

Kahlschlag bei den Elektroriesen Saturn und Media Markt: Der Mutterkonzern Ceconomy will die Unternehmensstruktur vereinheitlichen und so 100 Mio. Euro einsparen. Filialen fallen weg, rund 3500 der weltweit 55000 Mitarbeiter müssen gehen.
Auch in Passau? Nein. Die 23 Mitarbeiter im Saturn-Markt braucht er alle, sagt Geschäftsführer Marc-André Schmidt, denn er sei sehr zufrieden mit dem Geschäftsgang nach der Umstrukturierung vor ein paar Monaten. Von außen betrachtet nimmt der Kunde sie zuerst als Verkleinerung wahr. Die Fläche im Untergeschoss der Stadtgalerie ist mehr als halbiert auf 1400 Quadratmeter.
Damit folgt auch Passau der neuen Strategie. Media-Saturn habe nämlich als optimale Größe eine Verkaufsfläche von 1700 bis 1800 Quadratmetern ausgemacht, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Aktuell sind die Filialen mit durchschnittlich 3000 Quadratmetern deutlich größer.
Passau-Chef Schmidt setzt damit auf die Unternehmer-Regel "20 zu 80", wie er der PNP erläutert: Mit 20 Prozent der Fläche mache man zum Beispiel 80 Prozent des Umsatzes. Und der konzentriert sich ihm zufolge derzeit auf die Bereiche "neue Medien, TV, Gaming und alles rund um Kaffee". Corona habe die Schwerpunkte neu gesetzt, so seien Spiele hoch begehrt, ebenso "smart home", und Webcams seien direkt ausverkauft.

Die halbierte Fläche sieht Schmidt nicht als Zeichen der Krise, sondern der neuen Ausrichtung, die Saturn zukunftsfähig mache: "Der Kunde erlebt eine optimierte Ladenfläche, alles ist konzentrierter." Er verweist auf das Online-Angebot, das das komplette Sortiment abbilde, nicht der Markt vor Ort. Auch hier kommt "20 zu 80" zum Einsatz: 20 Prozent des Angebots sind zu sehen, die 80 Prozent der verkauften Artikel abbilden.

Eine Konzernsprecherin beschreibt es so: "Unter anderem durch eine noch bessere Ausrichtung des Sortiments an den Kundenbedürfnissen vor Ort bzw. den Einsatz von modernen und zugleich platzsparenden Möblierungen, konnten wir die Verkaufsfläche zudem optimieren."

Ob und was sich bei Media Markt ändert, konnte die Presseabteilung bis Redaktionsschluss nicht mitteilen.