Unterdietfurt
Sanitäter und Feuerwehrkommandant Alois Hummelsberger mit 44 Jahren gestorben

16.02.2022 | Stand 22.09.2023, 1:09 Uhr

Alois Hummelsberger † −F.: red

Es war das sprichwörtliche "Lauffeuer", mit dem sich die tragische Nachricht verbreitete: Alois Hummelsberger jun., Kommandant der Feuerwehr Unterdietfurt, ist am Samstag, 12. Februar, im Alter von nur 44 Jahren verstorben. Der Tod riss ihn völlig unerwartet mitten aus dem Leben, sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen konnten ihn nicht mehr retten.

Alois Hummelsberger war ein Mann, dem die Hilfe für andere Menschen im Blut und am Herzen lag. Gelernt hatte er eigentlich den Beruf des Zimmerers, mehrere Jahre war er bei einem Unternehmen in der Region beschäftigt – aber schon seit seiner Jugend war er im Ehrenamt immer da, wenn er gebraucht wurde.

Mit der Jugendfeuerwehr ging es los, schnell wurde klar: Da engagiert sich einer, der viel Begeisterung und Pflichtbewusstsein, vor allem aber auch Verantwortungsbewusstsein mitbrachte. Im Jahr 2008 wurde er zum 2. Kommandanten der Wehr Unterdietfurt gewählt, im Jahr 2014 vertraute man ihm das Amt des 1. Kommandanten an. In vielen Einsätzen konnte er sein Wissen und Können ebenso unter Beweis stellen wie seine Führungsqualitäten. Sich für die Feuerwehr zu engagieren und im Ernstfall Menschen in Not zu helfen: für Alois Hummelsberger war es nicht nur ein Ehrenamt, sondern eine Ehrensache – und es war diese Haltung, die an ihm so geschätzt wurde.

Schnell Leitungsfunktionen

Sein Einsatz für andere beschränkte sich aber nicht nur auf die Feuerwehr: Erst ehrenamtlich, später auch beruflich war er für den Kreisverband Rottal-Inn des Bayerischen Roten Kreuzes tätig: Seit 1997 war er Mitglied der Wasserwacht Eggenfelden, schnell wurden ihm Leitungsfunktionen übertragen, auch als Ausbilder brachte er sich ein. In den Jahren von 2010 bis 2014 übte er mit viel Engagement das Amt des Kreiswasserwacht-Jugendleiters aus, in dieser Zeit gelang es ihm, wertvolle Impulse zu setzen und vor allem hatte er die Gabe, junge Leute für das Ehrenamt zu begeistern.

Was er als Planer von Wasserrettungsübungen erst auf Kreis-, dann auch auf Bezirksebene mit den Kameradinnen und Kameraden der Wasserwachten immer wieder übte, musste dann bei den großen Hochwasserkatastrophen 2013 in Deggendorf und Passau unter dramatischen Umständen umgesetzt werden – Alois Hummelsberger erwarb sich hier den Ruf von hoher Kompetenz und Führungsstärke. Noch im vergangenen Jahr wurde Alois Hummelsberger als Leiter des Hochwasser-Rettungszuges der Wasserwachten im Bezirk Niederbayern bestätigt.

Berufung zum Beruf gemacht

Der Wunsch und die Freude daran, anderen Menschen zu helfen, brachten Alois Hummelsberger auch zum Rettungsdienst des BRK Rottal-Inn. Erst war er über Jahre ehrenamtlich tätig, dann entschied er sich, die Berufung zum Beruf zu machen: Am 1. Januar 2013 trat er hauptamtlich seinen Dienst als Rettungssanitäter an. Dieser Beruf schien wie für ihn gemacht, denn er brachte die Fähigkeiten mit, die es braucht, wenn man bei Unfällen oder anderen medizinischen Notfällen Menschen in Not Hilfe leisten muss. Seine fachliche Kompetenz, dazu die Fähigkeit, selbst bei schwierigsten Einsätzen den Überblick und die Ruhe zu bewahren und nicht zuletzt auch die Empathie, die er den Menschen, denen er half, entgegenbrachte – Alois Hummelsberger war geradezu die Idealbesetzung für diese verantwortungsvolle Tätigkeit, dafür wurde er von den Kolleginnen und Kollegen über die Maßen geschätzt.

Dass Alois Hummelsberger, der für so viele Menschen seinen ganzen Einsatz brachte, um Leben zu retten, selbst nicht gerettet werden konnte, ist umso tragischer. Um ihn, der um seine Leistungen für andere Menschen nie viel Aufhebens machte, trauern seine Lebensgefährtin Renate Satzinger, seine Eltern Lia und Alois Hummelsberger, die Kolleginnen und Kollegen im BRK-Kreisverband und die Kameraden von der Feuerwehr Unterdietfurt.

Die Aussegnung findet am Freitag, 18. Februar, um 18 Uhr in Unterdietfurt statt. Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung ist hier am Samstag um 10 Uhr.



Die Aussegnung findet am Freitag um 18 Uhr in Unterdietfurt statt. Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung ist hier am Samstag um 10 Uhr.