Eggenfelden
Rottalerin im Einsatz für "Ärzte ohne Grenzen"

13.12.2019 | Stand 21.09.2023, 5:40 Uhr

Trotz aller Not war auch Lebensfreude zu spüren: Dr. Anja Batrice beim "Bad in der Menge". −Foto: red

Dr. Anja Batrice ist mit Leib und Seele Ärztin. Ihr genügt es dabei nicht, "nur" in der Arztpraxis oder im Krankenhaus Rechts der Isar in München zu arbeiten, sie leistete mit der internationalen Organisation "Ärzte ohne Grenzen" in verschiedenen Ländern medizinische Hilfe. So war die Rottalerin von Februar bis August 2016 in einem Flüchtlingscamp im Südsudan (wir berichteten) und absolvierte anschließend ihre Facharztausbildung für innere Medizin und Kardiologie.

Das "Virus", mit "Ärzte ohne Grenzen" den Ärmsten der Armen zu helfen, ließ die 34-Jährige jedoch nicht los. Schnell reifte in ihr der Entschluss, sich für Seenotrettungseinsätze im Mittelmeer zur Verfügung zu stellen, eine ganz andere Art der humanitären Hilfe als zuvor in Afrika.

Eine weitere Herausforderung war, dass sie immer mit viel Leid zu tun hatte und zahllose traurige Situationen bewältigen musste. So war es für die gesamte Besatzung des Schiffs, dessen medizinischer Part mit einer Ärztin, zwei Krankenpflegekräften und einer Hebamme besetzt war, stets "Stress pur", wenn nach dem Auffinden eines Boots an die meist in Panik geratenen Flüchtlinge zuerst die Schwimmwesten verteilt und sie anschließend auf das Schiff geholt wurden. "Besonders schlimm war es", sagt Dr. Anja Batrice, "so viele unbegleitete Minderjährige und viele Mütter mit Kindern, die im Inneren der kleinen Schiffe zusammengepfercht waren und sich oft durch die Vermischung von Dieselöl und salzigem Meerwasser schlimmste Hautverätzungen zuzogen, bergen zu müssen."

− ed

Mehr dazu lesen Sie am 14. Dezember im Rottaler Anzeiger.