Roederstein: Gemeinde sichert sich die Planungshoheit

Es geht um 30 000-Quadratmeter-Gelände

23.03.2020 | Stand 23.03.2020, 4:00 Uhr

Fürstenstein. Von "enormer Bedeutung" für die Ortsentwicklung von Oberpolling ist das rund 30 000 Quadratmeter große Roederstein-Areal auch aus Sicht des Landratsamtes. So hat der Gemeinderat Fürstenstein noch vor der Kommunalwahl einstimmig eine Veränderungssperre besiegelt.

Suche nach Platz für neue BaugebieteDie Wahlberichterstattung, nun die Pandemie, lassen fast schon wehmütig zurückblicken auf den Gemeinderat, als der kürzlich noch ohne außerordentliche Bedenken im Sitzungssaal mit seinen ohnehin auf großzügig bemessenem Abstand platzierten Sesseln zusammenkommen durfte. Eine zukunftsweisende Nutzung des verlassenen Roederstein-Areals ist der erklärte Herzenswunsch von Bürgermeister Stephan Gawlik.

In der noch durch Nierenstein-Ärger bedingter Abwesenheit des Rathaus-Chefs diskutierten unter Leitung des 2. Bürgermeisters Walter Knoller alle Räte nicht lang darüber, durch einen Bebauungsplan eine Veränderungssperre über diesen zentralen Teil Oberpollings festzuschreiben.

Ausgangspunkt ist auch hier die gemeindeweite Suche nach Platz für neue Baugebiete. Bei diesen Abstimmungen zur Baulandentwicklung mit dem Technischen Baudirektor Edgar Küblbeck vom Landratsamt ging es auch um das Roederstein-Gelände in Oberpolling.

Die eingemieteten Firmen sind inzwischen gekündigt, eine weitere Nutzung des Geländes hat der Konzern Vishay bislang nicht signalisiert, wie Gawlik aus enger Abstimmung mit dem Eigentümer weiß.

Baudirektor Küblbeck rät daher den Verantwortlichen der Gemeinde, einen Bebauungsplan mit Veränderungssperre für die drei Flurnummern aufstellen zu lassen. Denn noch gehören sie zur Ortsabrundungssatzung Oberpolling-Hauptort. Und die lässt grundsätzlich so ziemlich jedes Vorhaben zu.

Ist ein Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplans gefasst, kann die Gemeinde für den künftigen Planbereich eine Veränderungssperre beschließen und auch nicht anzeige- oder genehmigungspflichtige Vorhaben verhindern.

"Die 30 000 Quadratmeter sind für den Ort von enormer Bedeutung", unterstrich auch Knoller: "Mit einem entsprechenden Bebauungsplan inklusive Sperre sichern wir uns die Hoheit über das Werksareal samt beider Parkplätze. Wir sollten uns das nicht verbauen."

"Für den Ort von enormer Bedeutung"Da waren alle Räte sich einig, dort einen Bebauungsplan mit Veränderungssperre aufzustellen mit dem Ziel, "innerhalb des Geltungsbereichs Wohnen und/oder nicht störendes Gewerbe zu entwickeln".

− cp