Anträge bei Unesco
Rhein und Donau zugleich Limes-Welterbe?

08.01.2020 | Stand 19.09.2023, 20:48 Uhr

Der Limes zwischen Regensburg und Passau. −Foto: Mediatus/Ziegelbrenner

Durch große Teile des heutigen Deutschlands verlief einmal die römische Außengrenze. In vielen Städten gibt es Spuren. Amphoren, Münzen, Helme oder Waffen sind Zeugnisse dieser Vergangenheit. Die einstige Außengrenze des Römischen Reichs mit ihren militärischen Anlagen soll Weltkulturerbe werden. 2019 sollte die Donau von Regensburg bis nach Ungarn aufgenommen werden. Nachdem Ungarn kurz vor der Sitzung des Welterbe-Komitees aber überraschend ein Teilstück nördlich von Budapest aus dem gemeinsamen Antrag mit Bayern, Österreich und der Slowakei gestrichen hatte, wurde die als sicher geltende Entscheidung vertagt auf 2020 oder 2021 – wenn Ungarn als federführender Bewerberstaat den Antrag nach seinen Wünschen geändert hat.

Möglich, dass ein anderer Abschnitt des "Nassen Limes" nun gleichzeitig mit der bayerischen Donau Welterbe wird: der Rhein. Denn nun wollen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter Federführung der Niederlande erreichen, dass der Niedergermanische Limes aus der Römerzeit ins Weltkulturerbe aufgenommen wird. Am heutigen Donnerstag soll der Antrag bei der Unesco in Paris eingereicht werden. Im Juli 2021 könnte die Entscheidung fallen. Der Rhein als "nasser Limes", der ins Welterbe kommen soll, ist das Verbindungsstück zwischen zwei römischen Grenzen, die bereits geschützt sind. In England sind es der Hadrianswall und der Antonine Wall. In Deutschland ist es der Obergermanisch-Raetische Limes, der südlich von Bonn beginnt, 550 Kilometer lang ist und bis in die Nähe von Regensburg reicht.