Burgkirchen/Alz
Rekordhaushalt wächst sich noch aus

Schon zu Jahresbeginn wurde ein rekordverdächtiger Haushalt geplant – Durch Nachtrag nun noch "dicker"

16.10.2021 | Stand 20.09.2023, 5:19 Uhr

Die Behebung der Unwetterschäden im Frühsommer verursachte in der Flächengemeinde Burgkirchen Kosten von über 100000 Euro. Im Bild die volle Giss am Samstag, 5. Juni, unterhalb von Thalhausen. In der Folge überflutete die Giss die Gemeindestraße, die auf den Eschelberg hinaufführt und riss einen Teil der Straßenböschung weg. −Foto: Remmelberger

Im Laufe dieses Haushaltsjahres hat sich so viel Ungeplantes ergeben, dass ein Nachtragshaushalt fällig wird. Einstimmig hat der Gemeinderat in dieser Woche einen Nachtrag zum Haushaltsplan 2021 beschlossen. Damit erhöht sich der Verwaltungshaushalt um 1,85 Millionen Euro auf fast 44 Millionen. Der Vermögenshaushalt nimmt um 1,4 Millionen Euro auf 31,5 Millionen zu. Damit steigt der Gesamthaushalt um 4,5 Prozent auf 75,43 Millionen Euro.

Das sind für Burgkirchen/Alz eigentlich schwindelerregende Größenordnungen – man darf davon ausgehen, dass es in der Geschichte der Gemeinde Burgkirchen/Alz noch nie ein derart hohes Haushaltsvolumen gab wie 2021. Wie schon zu Beginn dieses Jahres klar wurde, kommen viele teure Investitionen, insbesondere Baumaßnahmen, zusammen.

Dabei kann die Industriegemeinde im Hinblick auf die Gewerbesteuer seit Jahren aus dem Vollen schöpfen. "Um 5,5 Millionen Euro lief das Jahr 2020 besser als geplant", erinnerte Bürgermeister Johann Krichenbauer. Daraus folge, dass sich die Schulden nicht vermehren. "Wir haben immer noch mehr Rücklagen als Schulden", bekräftigte der Bürgermeister. "Für Rücklagen müssen wir inzwischen Verwahrentgelte bezahlen. Das ist unerfreulich, aber andererseits gehen die Kreditzinsen gegen null."

Aus der haushaltspolitischen Erfahrung in der Industriegemeinde heraus seien Rücklagen als unverzichtbar einzustufen, weil die Einnahmen aus der Gewerbesteuer starken Schwankungen unterlägen. Nach Krichenbauers Worten ist gerade der Monat Dezember "gefährlich für Gewerbesteuer-Rückzahlungen".

Am Ansatz der Gewerbesteuer habe man noch nichts geändert, doch zeichne sich ab, dass der Ansatz übertroffen werde. "Wir liegen darüber", stellte Krichenbauer zum aktuellen Stand fest. Der Ansatz für die Gewerbesteuer wurde im Nachtragshaushalt bei 8,5 Millionen Euro belassen. Zum Vergleich die Einnahme aus dieser Steuerart im vergangenen Jahr: 12,3 Millionen Euro. Wenn also keine Rückzahlungen von Gewerbesteuer mehr fällig werden, wird auch das Haushaltsjahr 2021 besser laufen als in der vorsichtigen Haushaltsplanung kalkuliert.

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