München
Reaktionen zum Pokal-Halbfinale FC Bayern - Frankfurt (2:1)

11.06.2020 | Stand 20.09.2023, 22:43 Uhr
Adi Hütter und Hansi Flick (l) verabschieden sich nach dem Spiel. −Foto: Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters/Pool/dpa

Hansi Flick (Trainer FC Bayern München): "Die zweite Halbzeit war nicht ganz so gut, da haben wir uns auch nicht geschickt angestellt. Der Gegner hat uns gut unter Druck gesetzt, aber am Ende ist es ein verdientes Weiterkommen meiner Mannschaft. Es war der Schritt, den wir machen wollten ins Finale nach Berlin. Jetzt müssen wir uns zwei Tage gut erholen und alle Kräfte für die Bundesliga am Samstag mobilisieren."

Thomas Müller (FC Bayern München): "Wir müssen in der ersten Halbzeit eigentlich deutlich höher führen, waren heute aber auch pomadig und müde. Unser Pressing konnte heute über weite Strecken so nicht genannt werden. Summa summarum war es mit eines der pomadigsten Halbfinals, die ich in Erinnerung habe. Wir haben uns oftmals falsch entschieden oder den Abschluss nicht konsequent vollzogen. Wir hätten zur Halbzeit 3:0, 4:0 führen müssen und unser Leben einfacher gestalten können. Die Torchancen waren reichlich vorhanden. Am Ende war der Verschleiß zu spüren. Wir hatten eine gewisse Müdigkeit in den Knochen. Frankfurt hat uns mit der forscheren Spielweise in der zweiten Halbzeit vor mehr Probleme gestellt, als uns lieb war.

Insgesamt ist unsere Bilanz beeindruckend. Das wollen wir uns auch nicht durch eine schwächere zweite Halbzeit kaputt machen. Das Programm ist straff, aber es gibt kein Meckern. Der 4. Juli ist noch in weiter Ferne. Wir haben noch wichtige Aufgaben. Wir wollen so schnell wie möglich die zwei Siege, um die Meisterschaft einzufahren.

Mit Leverkusen ist ein Gegner auf dem Platz, der große Fähigkeiten hat. Aber wir haben am Wochenende eine Duftmarke gezeigt. Das wollen wir in Berlin auch wieder zeigen. Kai Havertz ist ein extrem guter Spieler, ein Top-Talent Europas. Natürlich wollen wir bei den Bayern immer die besten Spieler haben. Ich habe aber keinen Einblick in den Finanzbereich von Herrn Dreßen."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandschef FC Bayern München): "Wir haben ein Mittelfeld, das das Herz der Mannschaft darstellt. Joshua Kimmich hat eine fantastische Entwicklung genommen und auch Leon Goretzka macht es sehr gut. Sie haben eine tolle Entwicklung auf dem Platz und auch außerhalb. Sie haben gezeigt, dass sie auch sozialpolitisch sind. Vom Fußball heute wird verlangt, dass er in diesen Tagen zu wichtigen Themen Stellung bezieht. Es ist wichtig, dass er nicht von außen dazu gedrängt wird, sondern dies aus innerer Überzeugung macht. Es ist wichtig, dass der Fußball ganz klar Kante zeigt.

Wir arbeiten am Transfermarkt. Wir müssen ein bisschen abwarten, wie sich der Transfermarkt nach Corona entwickelt. Wir müssen berücksichtigen, dass die nächste Saison womöglich herausfordernder wird als die aktuelle. Wir wissen nicht, wann wir wieder mit Zuschauern spielen dürfen. Das hängt auch mit der Politik zusammen.

Wenn man auf der Tribüne mit zwölf Mann sitzt, ist es skurril. Je schneller wir wieder mit Zuschauern spielen dürfen, desto glücklicher ist der Fußball."

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "In der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und verdient den Ausgleich erzielt. Man kann sehr stolz sein, weil viele uns das Spiel nicht zugetraut haben. Wir haben die Bayern an den Rande einer Niederlage gebracht. Trotzdem gehen wir als Verlierer vom Platz, das tut weh. Es tut weh, dass wir nächste Saison international nicht auf Reisen gehen können. Mit so einer Saison muss man auch mal leben. Wir sind nicht ganz zufrieden."

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): "Es ist extrem bitter. Das zweite Gegentor war zu einfach. Das war ein kleiner Nackenschlag. Aber wir haben einen guten Fight geliefert. Die Chance war da. Wir haben eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt. Es ist schade, dass wir es nicht geschafft haben. In der ersten Halbzeit hatten die Bayern mehr Körner. Wir haben noch vier wichtige Spiele in der Liga, da müssen wir die Leistung aus der zweiten Halbzeit abrufen."

Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt): "Die erste Halbzeit war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Die zweite Halbzeit war sehr stark. Bitter, dass wir das zweite Gegentor bekommen. Man kann auch die Bayern zu Fehlern zwingen. Das hat man gesehen. Es war ein gutes Spiel von uns."

Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt): "Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft. Wir müssen weiterarbeiten und in der Bundesliga Punkte sammeln."