Hauzenberg
Rauhnacht - wer hat´s auf´bracht? Daher kommt der Brauch

03.01.2017 | Stand 21.09.2023, 6:22 Uhr

Mit viel Lärm und gruseligen Gestalten soll das Böse vertrieben werden. − Foto: Eichwald

Die überlieferten Bräuche haben sich geändert, sind oft weit entfernt von ihrem Ursprung, manche empfinden sie sogar als Belästigung. Das trifft auch auf das Brauchtum rund um die Rauhnacht zu. In der Nacht vor dem Fest der Heiligen Drei Könige traute sich früher nach dem Dunkelwerden kein Kind mehr vors Haus aus Angst vor den "schiachen" Rauhnudelbettlern.

Heute schlüpfen Kinder und junge Leute in Kostüme und bekommen nach ein wenig "Raunzen" Bargeld an den Haustüren. An den "Rauhnudeln" haben sie nicht viel Freude. Der Unterschied zwischen "Halloween" und Rauhnacht ist nicht mehr stark erkennbar. "Was blieb von den Bräuchen in unserer nüchternen Zeit?" fragt schon in den fünfziger Jahren Heimatforscher Richard Miller in seinem Buch über den Landkreis Wegscheid. Mit Oberlehrer Johann Haiböck hatte er das Ohr bei den Menschen, und so sind viele Geschichten überliefert.

Neben der Mettennacht spielte sich viel Brauchtum in der Nacht vor dem Dreikönigsfest ab, erzählt er. Als düster verkleidete "Rauhnudelbettler" zogen Gruppen von Erwachsenen von Haus zu Haus und bettelten um eine "Rauhnudel". "Heit is d’Rauhnacht, wer hat’s auf`bracht! A oida Ma is über d’Stiag owa’krocha, hod si Bial und Boal o’brocha. Kropfa raus, Kropfa raus, oder i stich enk a Loch ins Haus!" Mit diesem Spruch verlangten sie den von der Bäuerin frisch gebackenen Krapfen, die Rauhnudel. Dann hieß es das Weite suchen, denn sonst wurde den wilden Gesellen der schwarze Strumpf vom Gesicht gezogen.

− do



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