Bischofsmais
Rathaus kämpft mit Wasserschaden

22.08.2018 | Stand 19.09.2023, 6:36 Uhr

Die Trocknungsgeräte im Bischofsmaiser Rathaus laufen seit Wochen, um die Feuchtigkeit aus Böden und Wänden zu bekommen. −Foto: Ebner

"Allein im Rathauskeller ist ein Schaden von 70 000 bis 90 000 Euro entstanden", schätzt Bürgermeister Walter Nirschl. Wie berichtet, liefen beim Jahrhundert-Unwetter im Juni die Wassermassen durch die Lichtschächte ins Gebäude.

Viele Stunden waren die Mitarbeiter des Bauhofs und der Verwaltung sowie freiwillige Helfer in den vergangenen Wochen im Einsatz, um Akten aus dem Archiv zu retten und die gröbsten Schäden zu beseitigen. Jetzt sind die Mitarbeiter einer Spezialfirma dabei, den Keller aufwendig zu trocknen. Auch der Estrich und Teile des Mauerwerks müssen komplett erneuert werden.
Im allgemeinen Unwetterchaos im Gemeindegebiet wurde erst einen Tag später bemerkt, dass im Rathauskeller das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch stand. Betroffen war vor allem das Archiv samt Registratur, in der alle Unterlagen der Gemeinde wie Bauanträge, Rechnungen und andere Daten aufbewahrt werden.

Auch das Wald-Vereins-Stüberl und die Lagerräume standen teils knietief unter Wasser.
Weil sich an den Wänden auch Schimmel gebildet hatte, zog die Gemeinde bei den Aufräumarbeiten den Betriebsarzt hinzu. Das Landratsamt schaltete die Gemeinde ebenfalls ein: Etliche Unterlagen aus dem Archiv mussten entsorgt werden. "Für manche Daten braucht man extra einen Nachweis zur Vernichtung", schildert Bürgermeister Walter Nirschl den Aufwand. Tagelang waren die Mitarbeiter des Bauhofs, der Verwaltung, freiwillige Helfer wie Mike Spitzenberger, Josef Zellner, Aloisia und Hermann Pledl sowie etliche Mitglieder des Wald-Vereins allein mit dem Ausräumen beschäftigt. Alle Akten wurden vom Keller in den Dachboden getragen, aussortiert und entsprechend der Vorgaben entsorgt, wenn sie durchs Wasser unbrauchbar geworden waren.
Die Mitarbeiter der Polygonvatro GmbH aus Bischofsmais, die unter anderem auf Trocknungsarbeiten und die Beseitigung von Wasserschäden spezialisiert ist, stellten etliche Trockner im Keller auf, um das Wasser aus Wänden und Böden zu ziehen.

Der Kork unter dem Estrich in der Registratur saugte sich beispielsweise voll Wasser. Der komplette Estrich muss deshalb ausgetauscht werden. Auch den Putz am Mauerwerk galt es bis zu einer Höhe von fast einem Meter abzutragen und zu erneuern – viel Arbeit für die Bauhofmannschaft von Bauhofleiter Ludwig Niedermeier und für das Team der Polygonvatro GmbH. "Wir sind froh, dass wir zumindest die Bodenschienen für die Regale in der Registratur künftig wieder nutzen können. Hätten wir sie austauschen müssen, wäre die Sanierung noch wesentlich teurer geworden", sagt Bürgermeister Walter Nirschl.−ebs