München/Rosenheim
Protest gegen A8-Ausbau in Oberbayern: Petition an Landtag

24.11.2020 | Stand 19.09.2023, 6:13 Uhr

Jeweils zwei Spuren mit Standstreifen – so verläuft die viel befahrene Autobahn A8 entlang des Chiemsees. −Foto: Thois

Mit einer Petition an den bayerischen Landtag haben Anwohner und Naturschützer ihr Nein zum Ausbau der A8 von Rosenheim über Traunstein bis zur österreichischen Grenze unterstrichen.

Ausbau-Gegner übergaben am Dienstag im Landtag 3000 Unterschriften unter dem Motto "Stoppt das A8 Monster: Keine Zerstörung des Chiemgaus!". Die Autobahn hat in dem Bereich vier Spuren und keinen Standstreifen. Sie soll deshalb sechsspurig werden und Standstreifen bekommen.

Die Petition solle zeigen, dass viele Menschen in der Region das Projekt nicht wollten, sagte Initiatorin Edda Weimann. Es sei zu teurer, zu aufwendig, klimaschädlich – und zudem würden mit der Baustelle über Jahre Staus kreiert, sagte die Aschauer Gemeinderätin von den Grünen.

Sorge um das Urlaubsparadies Chiemgau



Mit dem geplanten Bau des Brenner-Nordzulauf bringe dies den Verkehrsinfarkt für die Region. Auch viele Menschen aus anderen Teilen Deutschlands und aus Österreich hätten unterschrieben – mancher sorge sich wohl um das Urlaubsparadies Chiemgau, sagte Weimann.

Der Ausbau widerspreche dem Pariser Klimaabkommen, der Bayerischen Klimaschutzoffensive und dem Bundesklimaschutzgesetz. Er sei nicht notwendig und zerstöre Wälder, Feuchtgebiete und zehn Naturschutzgebiete. "Immer noch hat Naturschutz, Umweltschutz und Klimaschutz bei politischen Entscheidungen und Großprojekten in Deutschland keine Bedeutung", sagte Weimann. Es müssten andere Lösungen geprüft werden.

− dpa