Rosenheim
Polizei zückt Maschinenpistole bei Einsatz in Rosenheimer Bordell

01.09.2017 | Stand 19.09.2023, 22:52 Uhr

Aus heiterem Himmel eingekesselt und bedroht wurde die Polizei am Sonntagmorgen vor diesem Bordell in der Münchener Straße in Rosenheim. Der Übergriff von bis zu 35 größtenteils amtsbekannten Männern rückt die bislang eher unauffällige Rosenheimer Rotlichtszene in den Fokus der Ermittler. − Foto: Josef Reisner

Nur mit der mitgeführten Maschinenpistole konnten sich Kriminalbeamte am vergangenen Sonntag in Rosenheim vor einem Bordell gegen eine Gruppe von 25 bis 35 Personen zur Wehr setzen, als sie einen 31-Jährigen vorläufig festnehmen wollten. Nun sucht die Polizei Zeugen für den Vorfall.

Am Sonntagmorgen, 27. August, ist ein 31-jähriger Mann in der Münchener Straße vorläufig festgenommen worden. Die Betreiberin eines Bordells hatte die Polizei gerufen, weil es mit dem 31-Jährigen einen Streit gegeben hatte. Im Auto des Mannes lagen auf dem Beifahrersitz ein Messer, ein Hammer und ein weiteres Werkzeug, der Fahrer war außerdem alkoholisiert.

Während der Festnahme auf offener Straße kam eine Gruppe aus 25 bis 35 Personen hinzu, deren Mitglieder die Polizeibeamten erst bedrängten und provozierten, dann sogar angingen. Erst als die Beamten ihren mitgeführte Maschinenpistole zogen und lautstark warnten, konnten sie die Gruppe zurückdrängen. Mehrere Personen aus der Gruppe konnten identifiziert werden, es handelt sich dabei um amtsbekannte Männer aus Rosenheim und dem Landkreis. Gegen sie wird wegen Landfriedensbruchs, Bedrohung und Beleidigung ermittelt.

Die Identitäten eines Großteils der Tatverdächtigen stehen allerdings noch nicht fest. Wer Angaben machen kann, soll sic h bei der Rosenheimer Kripo, Tel. 08031/200-0, melden.

Am Mittwoch wurde das Bordell von der Polizei erneut kontrolliert

Etliche Streifenwagenbesatzungen der Polizeiinspektion, Beamte der Operativen Ergänzungsdienste und die Steuerfahndung kontrollierten dann am Mittwochabend erneut das Bordell in der Rosenheimer Innenstadt. Dabei sollten die dort arbeitenden Frauen und der Betrieb überprüft werden. Zudem ging es den Beamten um Hinweise auf den Übergriff vom Sonntag.

Polizeioberrat Volker Klarner, seit vier Wochen Leiter der Polizeiinspektion Rosenheim, äußert sich dazu unmissverständlich: "Wir überwachen die Szene in Rosenheim genau und bekämpfen gemeinsam mit der Kripo Rosenheim Straftaten in dem Milieu mit aller Konsequenz. Menschenhandel, Zwangsprostitution, sexuelle Ausbeutung, Zuhälterei, illegales Glücksspiel und alle Formen von Straftaten mit Milieubezug stoßen bei uns auf null Toleranz. Übergriffe, wie der vom Sonntagmorgen auf meine Kolleginnen und Kollegen darf es in Rosenheim nicht geben. Wir setzen alles daran, die Verantwortlichen und alle Beteiligten zu ermitteln."

− pnp

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