Regensburg
Polder an der Donau: Aiwanger will Gutachten ignorieren

04.03.2020 | Stand 19.09.2023, 6:14 Uhr

Ungeachtet des noch nicht vorliegenden Expertengutachtens über den Sinn von drei Poldern an der Donau beharrt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf einen Bauverzicht. −Foto: Armin Weigel

Ungeachtet des noch nicht vorliegenden Expertengutachtens über den Sinn von drei Poldern an der Donau beharrt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf einen Bauverzicht. "Es ist für mich nach wie vor eine unzumutbare Gigantomanie, die hier geplant war, mit 1400 Hektar Polderfläche", zitierte die in Regensburg erscheinende "Mittelbayerische Zeitung" den Chef der Freien Wähler.

Sollte das Gutachten den Bau von Poldern für den Hochwasserschutz empfehlen, werde das nichts an seiner Skepsis ändern. Für den Fall behalte der von der Koalition vereinbarte "Polder-Stopp" Bestand. "Ich würde weiter auf die in meinen Augen besseren Alternativen setzen und würde nach wie vor einen Polder ablehnen", sagte Aiwanger.

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Im Klartext erklärt Aiwanger damit das von der Staatsregierung selbst in Auftrag gegebene Gutachten im Vorhinein bereits für überflüssig und nichtig. Im Januar 2019 hatte das Kabinett den eigentlich im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern bereits verankerten Verzicht auf den Polderbau selbst infrage gestellt und zur Klärung das Gutachten beschlossen. Das Gutachten soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorliegen. Innerhalb der Staatsregierung, aber auch der Freien Wähler, ist der Polderbau sehr umstritten.

Aiwanger gilt als großer Kritiker der Polder in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Regensburg. In beiden Landkreisen stellen die Freien Wähler derzeit auch die Landräte.

− dpa

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