Plattling
Plattlinger kritisiert Nutzung von Granderwasser im Freibad

22.06.2018 | Stand 25.10.2023, 10:47 Uhr

Eine belebende Wirkung soll das Granderwasser haben, das seit 2006 in die Plattlinger Becken gepumpt wird. − Foto: Armin Weigel/dpa

Es gibt Menschen, die schwören auf Granderwasser. Denn laut Hersteller soll das mit Energie aufgeladene Wasser unter anderem für bessere Haut sorgen und einen belebenden Effekt haben. Dann gibt es allerdings auch die, die Granderwasser für "aus dem Esoterik-Milieu stammenden parawissenschaftlichen Unfug" halten. So darf es in Österreich laut einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2006 auch genannt werden. Im gleichen Jahr hat die Stadt Plattling die Becken im Freibad mit Granderwasser befüllt. Eine Tatsache, die einem Plattlinger seit Längerem sauer aufstößt. Seine Kritik hat Daniel Hillemacher, verpackt in fünf Fragen, per E-Mail an die Stadtverwaltung geschickt. Darin fordert er Auskunft über die Auswirkungen des Granderwassers im Plattlinger Freibad.

Dabei beschäftigt ihn vor allem eine Frage: Wer übernimmt in Plattling die Zusatzkosten für das Freibad, wenn statt herkömmlichem Leitungswasser angeblich belebtes Wasser genutzt wird? Die Stadt erklärt, dass es keine Folgekosten gebe, weil "dem Wasser weder etwas zugesetzt noch etwas entnommen wird". Das bestätigt auch Rudi Freudenstein: "Für die Stadt gibt es keinen Euro Folgekosten." Heißt also: Plattling hat 2006 einmalig rund 8000 Euro für den Einbau eines 3-Zoll-Geräts von Grander in die Hauptleitung investiert, seitdem zahlt die Stadt nichts mehr, um ihr Freibadwasser zu beleben. Das erklärt Rudi Freudenstein so: "Das energievolle Wasser im Belebungsgerät muss nie ausgetauscht werden." Es gebe Geräte, die seit 30 Jahren auf diese Art laufen.

Nach Meinung von Daniel Hillemacher lohnt sich die Investition trotzdem nicht. "Selbst wenn es keine Folgekosten gibt, was hätte man mit 8000 Euro zum Beispiel Sinnvolles in einem Kindergarten machen können." Er findet, eine Kommune solle ihr Geld nicht für Esoterisches ausgegeben. Tatsächlich gibt es keine Studien, die eine Wirkung von Granderwasser auf den Körper belegen. Die PZ hat bei Grander-Fachberater Rudi Freudenstein nachgefragt. "Grander basiert auf der Informationsübertragung von Wasser auf Wasser." Beim Vorbeifließen nehme das Wasser die Energie des Wassers im Wasserbelebungsgerät auf. Wissenschaftlich sei das aber noch nicht erklärbar.
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