Passau
Planierarbeiten am Bundespolizei-Neubau

17.09.2020 | Stand 20.09.2023, 6:19 Uhr

Schwer beschäftigt mit der Asphaltierung waren Bauarbeiter wie Michael Weishäupl mit seinem Teerfertiger.

In Rufweite der neuen Polizeizentrale, die derzeit in der Karlsbader Straße entsteht, werden auch einmal Bundespolizisten residieren, die in Passau stationiert sind. Sie machen dann dort Dienst, wo jahrzehntelang Soldaten gelaufen und gesprungen sind oder Fußball spielten, also am Sportplatz der einstigen Pionierkaserne an der Neuburger Straße. Dort rückten in dieser Woche die ersten Baumaschinen an. Es waren aber keine Bagger, wie sonst am Anfang einer Baustelle üblich, sondern Raupen, Teerfertiger und Rüttelwalzen, denn sie asphaltierten als erste Maßnahme eine große Fläche. Aus Rasen wird also Teer.

Dort entsteht aber noch nicht der neue Parkplatz, sondern die Stadt Passau nutzt die Fläche bis zur weiteren Verwertung als Zwischenlagerfläche für Erdaushub, teilt Maria Proske vom OB-Büro auf Anfrage der PNP mit. Dafür sei das Areal befestigt worden.

Die Stadt hat das Grundstück für 3,4 Milionen Euro an den Bund verkauft. Diese Summe ist enthalten in den Gesamtkosten, die Verkehrsminister Andreas Scheuer als örtlicher Bundestagsabgeordneter auf 33 Millionen Euro beziffert. Derzeit sind für Niederbayern 551 Bundespolizisten und Mitarbeiter im Einsatz, 350 davon im Raum Passau.

Wann die Bundespolizei einziehen kann, steht noch nicht fest

Wann sie einziehen können, das steht noch nicht fest. Für die Projektentwicklung und Erstellung der "komplettierenden Unterlagen der Entscheidungsunterlage-Bau" werden rund sechs Monate benötigt, sagt Norbert Sterl, der als Leitender Baudirektor am Staatlichen Bauamt an dem Projekt beteiligt ist. Weitere Planungsaufträge habe das Staatliche Bauamt noch nicht erhalten und könne daher auch terminlich nicht abschätzen, wann es denn wirklich losgehen werde. Träger der Maßnahme ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Direktion München.
Schon jetzt steht eine Besonderheit bei dieser Baustelle fest: Das Grundstück wird im östlichen Bereich von einer 110-KV-Hochspannungstrasse gekreuzt, unter der entsprechende Sicherheitsabstände zu beachten sind. Das macht das Planen und Bauen nicht einfacher. Insgesamt sieht Sterl das Grundstück an der Neuburger Straße aus baufachlicher Sicht aber hinsichtlich Lage, Größe, Zufahrt und Versorgung für den Neubau der Bundespolizeiinspektion Passau als gut geeignet an.
"Derzeit arbeiten wir in Provisorien. Da muss man Kompromisse machen. Mit einer Zentrale auf dem ehemaligen Sportplatz des Pionierstandortes bekommen wir die Räume und die Ausstattung, die uns zusteht", sagt der Leiter der Bundespolizeiinspektion Polizeidirektor Stephan Schrottenbaum.