Viechtach
Pflegeberuf trotz vieler Vorurteile: Azubis aus der Region berichten

09.06.2018 | Stand 19.09.2023, 6:33 Uhr

Die Faszination am Pflegeberuf hat (von links) Goran Ali, Jennifer Ertl, Krishan Vogl und Regina Böer gepackt. Sie absolvieren ihre Ausbildungszeit am Viechtacher Elisabethenheim. − Fotos: Cavar

Es gibt Jugendliche, die wissen schon in der siebten Klasse, worin ihre Stärken liegen und welcher Beruf zu ihnen passt. Nicht so Krishan Vogl. "Ich hatte keine Ahnung, was ich später einmal machen wollte", sagt der heute 16-jährige Viechtacher (Landkreis Regen). Mittlerweile hat er seine Berufung gefunden. Er will Altenpfleger werden, startete dazu im September in sein erstes von drei Ausbildungsjahren im Caritas Senioren- und Pflegeheim St. Elisabeth in Viechtach.

Den Stein ins Rollen gebracht, hat seine Großmutter. Als Krishan Vogl in der siebten Klasse ein Pflichtpraktikum absolvieren sollte, schlug sie ihm vor, im Elisabethenheim zu arbeiten, wo sie selbst wohnte. Statt die Schulbank zu drücken, radelte der damalige Realschüler eine Woche lang täglich zum Seniorenheim – und war zunächst nur mäßig begeistert. "Ich durfte nicht viel machen, habe zum Beispiel Senioren zu ihrem Platz begleitet", erzählt er. Er hätte gerne viel mehr Aufgaben übernommen. Nur vor einer Sache grauste es ihm: einen Bewohner zu waschen. "Ich dachte, das ist bestimmt eklig." Als Azubi hat er das nun schon einige Male gemacht und hat mittlerweile kein Problem damit. "Nur das erste Mal hat etwas Überwindung gekostet. Beim zweiten Mal machst du’s einfach."

Edwin Schedlbauer leitet das Elisabethenheim seit 15 Jahren, das am 24. Juni sein 20-jähriges Bestehen feiert. Er ist sicher, dass viel mehr junge Menschen sich für einen Pflegeberuf entscheiden würden, wenn sie alle Facetten des Berufs kennen würden.

Regina Böer aus Prackenbach ist in ihrem zweiten Ausbildungsjahr als Altenpflegerin. Ähnlich wie Krishan Vogl fand sie bei einem Pflichtpraktikum im Elisabethenheim überraschend Gefallen an dem Pflegeberuf. Sie faszinierte vor allem auch der medizinische Aspekt. Blutzucker messen und Verbände wechseln gehören zu ihren täglichen Aufgaben. Im dritten Jahr wird sie lernen, worauf sie bei der Verabreichung von Medikamenten achten muss und wie sie einen Katheter legt.

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