Als jüngster Pfarrer der Diözese trat Werner Maria Heß 1993 seine Stelle in Otzing an. Fast ein Viertel Jahrhundert lang wird er die knapp 1600 Katholiken in und um Otzing betreut haben, wenn er die Pfarrei am 31. August verlässt. Anfang Februar verzichtete der 54-Jährige auf Anordnung des Bistums auf die Pfarrei. Der Grund: Er sei schon zu lange in Otzing. Nichts ungewöhnliches bekräftigt Heß, denn im Regelfall wechselt ein Pfarrer alle zehn Jahre die Gemeinde. "Viele aus meinem Jahrgang haben schon zwei Mal gewechselt", sagt er. Seine neue Aufgabe ab 1. September: Klinikseelsorger am Uniklinikum Regensburg.
Wer künftig die Otzinger Pfarrstelle besetzt, ist noch offen. Das Bistum Regensburg sei im Moment dabei, die nächsten Schritte zu klären, teilte Clemens Neck, Leiter der Presse- und Medienabteilung im Bistum Regensburg, auf Nachfrage der PZ mit. Genaueres lasse sich noch nicht sagen. "Sobald von den strukturellen Gegebenheiten vor Ort und den personellen Ressourcen im Bistum her klar ist, wie es weitergehen kann, werden wir die Pfarrei über Herrn Pfarrer Heß entsprechend informieren", äußerte sich Neck. Die Seelsorge werde "nach dem 31. August 2017 auf alle Fälle gesichert sein".
Ob die Eigenständigkeit der Pfarrei erhalten bleibt, ist für Heß unklar. Eine Alternative stelle der Anschluss an St. Magdalena oder St. Michael in Plattling dar. "Die Pfarrei St. Laurentius wurde auch in der dritten Ausschreibung der freiwerdenden Pfarreien nicht genannt", erklärt er. Ein Planungsmodell zur Zusammenlegung mit St. Michael gebe es bereits aus früheren Überlegungen, St. Magdalena hätte einen Kaplan und somit mehr personelle Ressourcen. Zu einer Reduzierung der Gottesdienste in Otzing würden jedoch beide Lösungen führen, sagt Heß und fügt hinzu: "Ich bete, dass die Pfarrei wieder ihren eigenen Pfarrer bekommt." Er sorge sich, dass bei einer Zusammenlegung noch mehr Leute "im Glauben schwächeln", wenn sie nach Plattling fahren müssen, um den Gottesdienst besuchen zu können.
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