Burgkirchen. Guido Reiter und Martin Frank sind zwei starke Musiker und die Herzen der "Simon-and-Garfunkel-Revival-Band". Flankiert von Sebastian Fritzlahr (Bass, Percussion und Keyboard) gastierten sie schon mehrfach im Bürgerzentrum Burgkirchen. Diesmal hatten sie mit Ingo Kaiser (Drums, Percussion) einen neuen Mann an ihrer Seite. Das Quartett schaffte es erneut, den besonderen Geist des unvergesslichen amerikanischen Duos so perfekt zu intonieren, dass sich von der ersten Sekunde ein wunderbarer Mantel sanfter, schwungvoller und multinationaler Klänge über den fast ausverkauften Saal legte.
Das wiederum ist trotz der großen Klasse aller vier Musiker nicht selbstverständlich, weil die Gruppe die Messlatte durch ihre früheren Auftritte sehr hoch gelegt hatte. Das kann auch Erwartungen beinhalten, die schnell enttäuscht werden können. Dies war am vergangenen Samstagabend zu keinem Zeitpunkt der Fall. Jeder Augenblick erwuchs zum Genuss. Einem Genuss aus alten Erinnerungen, die mit den Welthits in Verbindung stehen und der präzisen, aber doch in allen Facetten sehr emotionalen Präsentation durch die Künstler auf der Bühne.
Mit Christian Engel, der auch große Stadionkonzerte in Szene setzt, hat Bandleader Martin Frank einen Profi gewonnen, der für einen perfekten Klang sorgte. Ein Punkt, der nicht immer in dieser professionellen Weise erfüllt wird.
Die vier Bandmitglieder sind Künstler im wahrsten Sinne des Wortes. Genau deshalb klingen die spielerisch meisterhaft umgesetzten Kompositionen in einer Tiefe, die jede Seele berührt. Das ist eine Kunst, die nicht viele Tribute-Bands in diesem besonderen Maß beherrschen. Diese unvergänglichen Welthits klingen oft sehr einfach, wurden aber von Paul Simon äußerst filigran komponiert. Vor diesem besonderen Genius verbeugte sich auch einst Art Garfunkel in einem der letzten großen Konzerte des Duos, das sich in den Siebzigerjahren im Streit getrennt hatte, dann aber wieder zusammenfand.
Den Part der unverwechselbaren Stimme übernimmt Martin Frank, der ebenso genial Gitarre spielt. "Bridge over Troubled Water" zu singen, ist eine große Herausforderung. Guido Frank, der zweite Part des Duos, vervollständigt durch seine Stimme den Klangteppich. Franks instrumentales Multitalent verlieh dem Quartett eine außergewöhnliche musikalische Variabilität.
Doch nicht nur die beiden zentralen Figuren der Band sorgten an diesem Abend für große Begeisterung, sondern auch Ingo Kaiser am Schlagzeug und Sebastian Fritzlahr an Bass und Keyboard. Diese beiden legten im zweiten Teil des Konzerts sehr gelungene Soloeinlagen hin.
Ulrich Kaiser
