Manfred Basner aus Passau wird mit 50 Jahren nochmal Bodybuilder. Nur ein Jahr später ist er Vizeweltmeister.
Manfred Basner ist eine Maschine. Eine Trainingsmaschine: Jeder Muskel seines Körpers ist austrainiert. Nur mit einer knappen Unterhose bekleidet steht er auf der Bühne. Alle Scheinwerfer sind auf ihn gerichtet. Dann spannt er an. In bester Schwarzenegger-Manier präsentiert er seine muskulösen Oberarme und lächelt zum Warschauer Publikum. Basner ist Bodybuilder. An diesem Tag wird er Vize-Weltmeister werden – in der Altersklasse über 50.
Passau-Heining. Mitten im Industriegebiet beginnt die Geschichte von Manfred Basner. Denn hier, in einem Fitnessstudio, hat sich sein Leben nach einem Jahr völlig verändert. Basner sitzt vor dem Studio auf einem Klappstuhl, neben ihm eine Tasse Kaffee. Er ist 1,80 Meter groß und trägt ein schwarzes Shirt mit V-Ausschnitt, eine blaue Jeans und braune Halbschuhe. "Be Awesome" – "Sei großartig" steht auf seinem schwarzen Armband. Sein Händedruck ist beiläufig, fast zu weich für seine Statur.
Erstes Mal im Fitnessstudio nach Krankenhausaufenthalt
"Wirklich glauben kann ich es noch nicht", sagt Basner zu seinem Abschneiden in Polen. Wie auch. Innerhalb eines Jahres wird der Vertriebsleiter eines Energiemaklerunternehmens süddeutscher Meister, deutscher Meister und Vize-Weltmeister in seiner Altersklasse – und das in seiner ersten Saison. Newcomer mit 50. Wie kommt man auf so eine Idee? "Ich war sozusagen in einer Sinnkrise", sagt Basner. Er hinterfragt sein Leben, seinen Job und auch seine Ehe: Nach 28 Jahren trennen er und seine Frau sich. Und wechselt sein Fitnessstudio – um an die Vergangenheit anzuknüpfen.
"Mit 29 hatte ich mir einen Virus eingefangen und war längere Zeit im Krankenhaus", erzählt Basner. Um seinen Körper nach der Krankheit wieder aufzubauen geht er zum ersten Mal in ein Fitnessstudio. Und leckt Blut.
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Im Passauer Fitnessstudio "Shredforce" startet Basners (links) neues Leben: Dort trifft er seinen Coach Andreas Brunner und seine Lebensgefährtin Maria Cristina Godinez Rivera. −Fotos: privat
