Nicht nur mit seiner Musik, auch mit seiner Vorgeschichte hat am Samstag ein Kandidat aus Passau bei der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) für Aufsehen gesorgt: Daniel Kirchhoff, 30, ist quasi aus dem Gefängnis auf die Bühne gestiegen.
"Ich bin mit 15, 16 auf die schiefe Bahn geraten", erzählt der selbstständige Handwerker im Gespräch mit der PNP. "Ich habe Drogen konsumiert und auch verkauft." Deshalb sei er von 2008 bis 2011 im Gefängnis gewesen. "Aber ich habe mich geändert", sagt Kirchhoff. "Über die Jahre bin ich sehr spirituell geworden." Derzeit macht er deshalb eine Weiterbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie und Coaching.
Hier sehen Sie Ausschnitte aus der Show vom Samstag, ab Sekunde 50 auch den Auftritt von Daniel Kirchhoff:
Und auch musikalisch soll es für ihn nach der Show weitergehen. Zwei Stimmen positiv und zwei negativ hatte Kirchhoff bei DSDS von der Jury einkassiert - weil er leider seinen Joker falsch gesetzt hatte, bedeutete das für ihn das Fernseh-Aus. Vorerst zumindest. Denn Kirchhoff will sich auf keinen Fall unterkriegen lassen, sieht - im Gegenteil - die Show als Erfolg. Mit einer neuen Band mit Kollegen spielt er Rock und Hardrock sowie Alternative, er selbst singt dabei und spielt Gitarre. Einen Namen hat die Band noch nicht - aber Kirchhoff selbst hat nach seinem DSDS-Auftritt, der am Samstag ausgestrahlt wurde, schon ein Angebot von einem schweizer Plattenlabel bekommen. "Da müssen wir jetzt mal verhandeln", sagt er. Außerdem habe er "viel positives Feedback" aus dem Freundes- und Bekanntenkreis erhalten.
"Es war cool, sehr interessant", sagt der 30-Jährige. Anderen künftigen Kandidaten rät er: "Dass man zu sich selbst stehen und sich nicht verstecken sollte."
Die Sendung, die schon im Herbst aufgezeichnet worden war, hat er sich am Samstag mit seiner Freundin im Fernsehen angesehen. "Daniel Kirchhoff hatte sich dafür den Song "Achy breaky heart" von Billy Ray Cyrus ausgesucht. "Es ist schon ein komisches Gefühl, sich da selbst zu sehen", erzählt er. Aber er sei zufrieden, "weil ich mich nicht verstellt habe."
Daniel Kichhoff liebt die Musik. −Foto: privat
